Saarbruecker Zeitung

FCS-Trainer Kwasniok sauer auf Schiedsric­hter

FCS-Trainer wettert nach 1:2 gegen Zwickau gegen den Schiedsric­hter und Pöbelkomme­ntare aus dem eigenen Verein von der Tribüne.

- VON PATRIC CORDIER

Lukas Kwasniok, Trainer des 1. FC Saarbrücke­n, hat nach dem 1:2 gegen den FSV Zwickau Kritik am Schiedsric­hter des Spiels geäußert. Der FCS hatte nach einem Handspiel eines Zwickauers einen Elfmeter nicht bekommen.

Mittwochab­end, kurz vor 21 Uhr im Saarbrücke­r Ludwigspar­kstadion. Nach der 1:2 (0:0)-Niederlage des 1. FC Saarbrücke­n gegen den FSV Zwickau stapft FCS-Trainer Lukas Kwasniok zu den Fernsehkam­eras. Schon von weitem ist zu erkennen, dass er kurz vor der Explosion steht. „Es war einer auf dem Feld, der in der 88. Minute kurz weggenickt war. Ich dachte immer, Handball wird in der Halle gespielt und nicht im Freien“, wetterte Kwasniok gegen Schiedsric­hter Mitja Stegemann und sein Team.

Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte Zwickaus Manfred Starke im eigenen Fünfmeterr­aum aus kurzer Distanz den Ball an die Hand bekommen. Das muss man nicht pfeifen. Dass Starke den Ball dann zwischen Arm und Hüfte einklemmte, allerdings schon. „Das ist kein Kann-Elfmeter“, polterte Kwasniok: „Es würde von Größe zeugen, wenn ein Unparteiis­cher mal einen Fehler einräumen würde. Er hatte vielleicht keinen perfekten Blick. Dafür ist er aber zuständig. Und es gibt noch einen Assistente­n. Dann muss ich ganz ehrlich sagen: So wie ein Spieler in der Halbzeit ausgewechs­elt wird, wird es vielleicht mal Zeit, dass der Schiedsric­hter ein Spiel Pause bekommt.“Stegemann habe in der Elfmetersz­ene „eine Körperspra­che wie ein Schluck Wasser in der Kurve“gehabt. Eine Aussage, die beim DFB registrier­t wurde und die Kwasniok eine Strafe einbringen könnte.

Schon in der ersten Hälfte lag Stegemann daneben, als er FCS-Innenverte­idiger Boné Uaferro die Gelbe Karte zeigte, obwohl er in einem Zweikampf klar den Ball gespielt hatte. So gab es in der Nachspielz­eit nach einem rüden Einsteigen gegen Steffen Nkansah Gelb-Rot für den Saarbrücke­r Torschütze­n zum 1:2 (85. Minute). Uaferro wird an diesem Samstag im Spiel bei Tabellenfü­hrer Dynamo Dresden fehlen.

Dem FCS fehlte auch das Spielglück. Anthony Barylla (2.) und Minos Gouras (4., 21., 90+2) scheiterte­n am Zwickauer Schlussman­n Johannes Brinkies oder verfehlten das Tor. „Wenn du drei große Aktionen hast, musst du einfach in Führung gehen, wenn du das Spiel gewinnen willst“, sagte Kwasniok: „Wir sind dann einmal zu viel Risiko gegangen. Wenn du gegen Zwickau in Rückstand gerätst, wird es verdammt schwierig.“

Steven Zellner war im eigenen Strafraum ins Dribbling gegangen, verlor den Ball gegen Starke und brachte ihn zu Fall. Morris Schröter verwandelt­e zum 0:1 (51.). Nach einer Ecke, bei der die Zuordnung der FCS-Defensive überhaupt nicht stimmte, erhöhte der 37-jährige Ronny König auf 0:2 (78.). Kwasniok hatte Gouras weiter nach vorne beordert, der eingewechs­elte Kianz Froese den entstanden­en

Raum nicht schnell genug besetzt. So konnte Zwickau den FCS übertölpel­n. „Das war nicht nötig, ein richtiges Schimmelto­r. Der schießt mir den Ball auch noch durch die Beine“, ärgerte sich Abwehrspie­ler Marin Sverko: „Wir hatten genügend Chancen, ein Tor zu machen. Das haben wir nicht gebacken bekommen. Darum haben wir es nicht verdient zu gewinnen.“

Der FCS hat nun sechs Punkte Rückstand auf den Tabellendr­itten Ingolstadt, dazu ein Spiel mehr ausgetrage­n. Der zarte Traum vom Durchmarsc­h, den so mancher hatte, droht zu platzen. Was sich wohl auch in Kommentare­n eines älteren Funktionst­rägers von der Tribüne niedergesc­hlagen haben muss.

„Es kann jeder machen, was er will, aber es sind ja meist Verantwort­liche des Vereins“, reagierte Kwasniok auf Zwischenru­fe, nach denen es „höchste Zeit“sei, dass „dieser Trainer endlich verschwind­et“, wie Ohrenzeuge­n berichtete­n. „Wir sind alle ein Team, und ich versuche, hier immer einen positiven Geist zur Unterstütz­ung der Mannschaft reinzubrin­gen“, sagte Kwasniok dem SR: „Wir haben keine Zuschauer. Dann ist es wichtig, dass wir in schwierige­n Phasen alle die Mannschaft nach vorne peitschen, nicht nur der Trainer. Ich finde das Verhalten der Mannschaft gegenüber nicht fair.“

„Ich dachte immer, Handball wird in der Halle gespielt und nicht

im Freien.“

FCS-Trainer Lukas Kwasniok zum nicht gegebenen Elfmeter

gegen den FSV Zwickau

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FOTO: SCHLICHTER Eine Schlüssels­zene im Spiel des FCS gegen Zwickau: Manfred Starke (rechts) spielt beim Stand von 1:2 aus Saarbrücke­r Sicht den Ball im Zwickauer Strafraum klar mit der Hand. Der Elfmeterpf­iff blieb aber aus.

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