FCS-Trainer Kwasniok sauer auf Schiedsrichter
FCS-Trainer wettert nach 1:2 gegen Zwickau gegen den Schiedsrichter und Pöbelkommentare aus dem eigenen Verein von der Tribüne.
Lukas Kwasniok, Trainer des 1. FC Saarbrücken, hat nach dem 1:2 gegen den FSV Zwickau Kritik am Schiedsrichter des Spiels geäußert. Der FCS hatte nach einem Handspiel eines Zwickauers einen Elfmeter nicht bekommen.
Mittwochabend, kurz vor 21 Uhr im Saarbrücker Ludwigsparkstadion. Nach der 1:2 (0:0)-Niederlage des 1. FC Saarbrücken gegen den FSV Zwickau stapft FCS-Trainer Lukas Kwasniok zu den Fernsehkameras. Schon von weitem ist zu erkennen, dass er kurz vor der Explosion steht. „Es war einer auf dem Feld, der in der 88. Minute kurz weggenickt war. Ich dachte immer, Handball wird in der Halle gespielt und nicht im Freien“, wetterte Kwasniok gegen Schiedsrichter Mitja Stegemann und sein Team.
Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit hatte Zwickaus Manfred Starke im eigenen Fünfmeterraum aus kurzer Distanz den Ball an die Hand bekommen. Das muss man nicht pfeifen. Dass Starke den Ball dann zwischen Arm und Hüfte einklemmte, allerdings schon. „Das ist kein Kann-Elfmeter“, polterte Kwasniok: „Es würde von Größe zeugen, wenn ein Unparteiischer mal einen Fehler einräumen würde. Er hatte vielleicht keinen perfekten Blick. Dafür ist er aber zuständig. Und es gibt noch einen Assistenten. Dann muss ich ganz ehrlich sagen: So wie ein Spieler in der Halbzeit ausgewechselt wird, wird es vielleicht mal Zeit, dass der Schiedsrichter ein Spiel Pause bekommt.“Stegemann habe in der Elfmeterszene „eine Körpersprache wie ein Schluck Wasser in der Kurve“gehabt. Eine Aussage, die beim DFB registriert wurde und die Kwasniok eine Strafe einbringen könnte.
Schon in der ersten Hälfte lag Stegemann daneben, als er FCS-Innenverteidiger Boné Uaferro die Gelbe Karte zeigte, obwohl er in einem Zweikampf klar den Ball gespielt hatte. So gab es in der Nachspielzeit nach einem rüden Einsteigen gegen Steffen Nkansah Gelb-Rot für den Saarbrücker Torschützen zum 1:2 (85. Minute). Uaferro wird an diesem Samstag im Spiel bei Tabellenführer Dynamo Dresden fehlen.
Dem FCS fehlte auch das Spielglück. Anthony Barylla (2.) und Minos Gouras (4., 21., 90+2) scheiterten am Zwickauer Schlussmann Johannes Brinkies oder verfehlten das Tor. „Wenn du drei große Aktionen hast, musst du einfach in Führung gehen, wenn du das Spiel gewinnen willst“, sagte Kwasniok: „Wir sind dann einmal zu viel Risiko gegangen. Wenn du gegen Zwickau in Rückstand gerätst, wird es verdammt schwierig.“
Steven Zellner war im eigenen Strafraum ins Dribbling gegangen, verlor den Ball gegen Starke und brachte ihn zu Fall. Morris Schröter verwandelte zum 0:1 (51.). Nach einer Ecke, bei der die Zuordnung der FCS-Defensive überhaupt nicht stimmte, erhöhte der 37-jährige Ronny König auf 0:2 (78.). Kwasniok hatte Gouras weiter nach vorne beordert, der eingewechselte Kianz Froese den entstandenen
Raum nicht schnell genug besetzt. So konnte Zwickau den FCS übertölpeln. „Das war nicht nötig, ein richtiges Schimmeltor. Der schießt mir den Ball auch noch durch die Beine“, ärgerte sich Abwehrspieler Marin Sverko: „Wir hatten genügend Chancen, ein Tor zu machen. Das haben wir nicht gebacken bekommen. Darum haben wir es nicht verdient zu gewinnen.“
Der FCS hat nun sechs Punkte Rückstand auf den Tabellendritten Ingolstadt, dazu ein Spiel mehr ausgetragen. Der zarte Traum vom Durchmarsch, den so mancher hatte, droht zu platzen. Was sich wohl auch in Kommentaren eines älteren Funktionsträgers von der Tribüne niedergeschlagen haben muss.
„Es kann jeder machen, was er will, aber es sind ja meist Verantwortliche des Vereins“, reagierte Kwasniok auf Zwischenrufe, nach denen es „höchste Zeit“sei, dass „dieser Trainer endlich verschwindet“, wie Ohrenzeugen berichteten. „Wir sind alle ein Team, und ich versuche, hier immer einen positiven Geist zur Unterstützung der Mannschaft reinzubringen“, sagte Kwasniok dem SR: „Wir haben keine Zuschauer. Dann ist es wichtig, dass wir in schwierigen Phasen alle die Mannschaft nach vorne peitschen, nicht nur der Trainer. Ich finde das Verhalten der Mannschaft gegenüber nicht fair.“
„Ich dachte immer, Handball wird in der Halle gespielt und nicht
im Freien.“
FCS-Trainer Lukas Kwasniok zum nicht gegebenen Elfmeter
gegen den FSV Zwickau