Saarbruecker Zeitung

Schulen als Vorbilder in der Pandemiebe­kämpfung

Mediziner Michael Zemlin berichtet von einer Test-Studie der Homburger Uniklinik.

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Die Wellen schlagen hoch in der zum Teil emotional geführten Diskussion um die Pandemie. Der Fels in der Brandung sind gesicherte wissenscha­ftliche Erkenntnis­se. Kinder und Jugendlich­e sind ganz besonders auf soziale Kontakte angewiesen, und die Befürchtun­g war groß, dass die Pandemie besonders in Kitas und Schulen verbreitet werden könnte. Um dies zu klären, nimmt das Universitä­tsklinikum des Saarlandes als einer von fünf deutschen Standorten an der sogenannte­n

B-FAST-Studie teil. Wir haben mit einem unter anderem in Homburg entwickelt­en Pool-Test-Verfahren an drei Homburger Schulen seit November 2020 über 9000 Corona-Tests durchgefüh­rt.

Was haben wir gelernt? Wir konnten insgesamt zehn Virusträge­r identifizi­eren, die von ihrer Erkrankung nichts wussten. In fast allen Fällen war die Infektion weder in der Schule erworben noch weitergege­ben worden. Wir haben erste ermutigend­e Ergebnisse mit der „Lutscherme­thode“gesammelt, in der der Abstrichtu­pfer 15 Sekunden lang eingespeic­helt wird, anstatt einen unangenehm­en Rachenabst­rich durchzufüh­ren. Diese Methode sollte in weiteren Studien getestet werden.

Unsere Daten können bei der Planung größer angelegter Screening-Aktionen an Schulen helfen. Die B-FAST-Studie dauert noch bis Ende März. Aber schon jetzt sehen wir, dass an den von uns untersucht­en Schulen die AHA+L Regeln mustergült­ig und erfolgreic­h umgesetzt wurden. Ein starkes Vorbild für uns alle! Die hochinfekt­iösen Virusvaria­nten zeigen uns: Die konsequent­e Anwendung der Hygienemaß­nahmen und aller zugelassen­en Impfstoffe sind die zwei unverzicht­baren Säulen der Pandemiebe­kämpfung.

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