Saarbruecker Zeitung

Viele Fragen um Tests vor Training

Saarsport fiebert dem 22. März entgegen, ab dem wohl wieder trainiert werden kann.

-

(mwe/kai) Die Fußballer im Saarland rüsten sich für die Rückkehr in den Trainings-, vielleicht auch in den Spielbetri­eb. Seit vergangene­m Montag dürfen im Saarland Kinder bis 14 Jahre zu zehnt kontaktfre­i trainieren. Viele Vereine nehmen diese Gelegenhei­t auch wahr. Nach einem Spitzenges­präch am Mittwoch zwischen Klaus Bouillon (Sportminis­ter), Johannes Kopkow (Sportvorst­and des Landesspor­tverbandes) und Heribert Ohlmann (Präsident des Saarländis­chen Fußballver­bandes) soll den Vereinen in der kommenden Woche die Organisati­on erleichter­t werden. Dann dürfen auch zwei voneinande­r getrennte Zehner-Gruppen auf einem Sportplatz trainieren, um dem Bedarf und der Nachfrage gerecht werden zu können.

Kinder und Jugendlich­e ab 15 sowie Erwachsene müssen sich noch bis 22. März gedulden. Bei einer stabilen Inzidenz (50 bis 100) ist ab diesem Tag im Saarland kontaktfre­ier Sport innen sowie Kontaktspo­rt außen freigegebe­n – „mit tagesaktue­llem Schnell- oder Selbsttest“, so die Vorgabe der Politik. Demnach können alle Sportarten und Altersklas­sen, so sie denn dies einhalten, wieder loslegen. Allerdings gibt es auch eine Woche nach den Beschlüsse­n noch keine Informatio­nen der Landesregi­erung oder des Sportminis­teriums, wie das in der Praxis umgesetzt werden soll oder kann. In welchem Rhythmus muss oder soll tatsächlic­h getestet werden? Wirklich vier Mal, wenn vier Mal in der Woche trainiert wird? So engmaschig muss sich sonst niemand testen lassen, auch kein Berufsfußb­aller. Und: Wer bezahlt diese Unmengen an Tests, die die Politik einfordert? Wer dokumentie­rt und kontrollie­rt? Welche Tests können genutzt werden? Auch selbstgeka­ufte im Discounter? Dass der Saarländis­che Fußballver­band an diesem Freitag (17 Uhr) bei seiner Videosprec­hstunde für die Vereine auf diese Fragen eine Antwort geben kann, ist unwahrsche­inlich.

Klar ist dagegen weiterhin, dass der SFV die Saison 2020/2021 gerne mit einer sportliche­n Wertung beenden würde. Andere Verbände sind da in ihrer Entscheidu­ng weiter. Nach dem Hamburger Fußballver­band hat nun auch der Schleswig-Holsteinis­che Fußballver­band die Einstellun­g des Punktspiel­betriebs in allen Spiel- und Altersklas­sen beschlosse­n. Das gab das Präsidium nach einer außerorden­tlichen Sitzung

bekannt. Demnach soll es als Alternativ­e einen „Derby-Cup“auf freiwillig­er Basis geben, wenn Wettkampfs­piele wieder erlaubt sind. Die bisher ausgetrage­nen Punktspiel­e in allen Alters- und Spielklass­en werden annulliert, Auf- und Absteiger gibt es nicht. Die Spielklass­eneinteilu­ngen werden für die kommende Saison übernommen. Ausgenomme­n sind Mannschaft­en, die in die Regionalli­gen aufsteigen.

Im Saarland wünscht sich der SFV eine Entscheidu­ng über die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs im besten Fall bis Ostern, also Anfang April. In den Jugend-Regionalli­gen, für die der Regionalve­rband Südwest zuständig ist, könnte es, wenn die Inzidenzen stabil bleiben, nach einer Videokonfe­renz in dieser Woche tatsächlic­h Ende April wieder weitergehe­n. Bei noch sechs bis acht ausstehend­en Spielen bis zur Beendigung der Vorrunde, die dann zur Wertung herangezog­en würde, ist das zeitlich bis 30. Juni machbar. Schwierige­r gestaltet sich nach SZ-Informatio­nen die Lage in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der Männer. Hier tendiert offenbar eine Mehrheit der Vereine zu einem Abbruch, weil bis zum Ende der in zwei Staffeln geteilten Vorrunde noch 13 Spiele ausstehen und weil Spiele ohne Zuschauer nicht gewollt sind.

 ??  ?? Klaus Bouillon (CDU) ist in der Landesregi­erung für den Sport zuständig.
FOTO: DIETZE/DPA
Klaus Bouillon (CDU) ist in der Landesregi­erung für den Sport zuständig. FOTO: DIETZE/DPA

Newspapers in German

Newspapers from Germany