Saarbruecker Zeitung

Wasserpara­dies im heimischen Garten

Das Frühjahr ist ideal, um einen Teich anzulegen. Die besten Monate für Wasserpfla­nzen sind Mai und Juni.

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(dpa) Bevor künftige Teichbesit­zer ein Loch ausheben, sollten sie einiges entscheide­n und vorbereite­n, etwa einen passenden Standort suchen. „Am besten ist ein halbschatt­iger möglichst freier Platz, der sich gut in die Gartenland­schaft einfügt“, sagt Michael Henze vom Bundesverb­and Garten-, Landschaft­s- und Sportplatz­bau in Bad Honnef. Der Teich sollte sich nicht zu nahe an Laubbäumen befinden. Herabfalle­nde Blätter würden im Wasser faulen. Auch Bambus in der Nähe ist ungeeignet: Die spitzen unterirdis­chen Erdsprosse können die Teichfolie durchdring­en, die dann undicht werden kann. Die Stelle sollte vom Haus oder der Terrasse aus, gut sichtbar sein. „Denn so ein Teich wird schnell zum Mittelpunk­t im Garten“, sagt Henze.

Bei den Teicharten gibt es drei Ansätze: Naturteich­e wirken wie natürliche Gewässer und sind meist üppig bewachsen. Sie fügen sich organisch in die Gartenland­schaft ein, erklärt Henze. Formale Gartenteic­he sind hingegen ein Gestaltung­selement. Sie haben meist gerade Uferlinien und eine klare Abgrenzung zum Garten. Schwimmtei­che sind eine Kombinatio­n aus Gartenteic­h und Schwimmpoo­l. Sie wirken wie kleine, spärlich mit Wasserpfla­nzen bewachsene Badeseen. Je größer und tiefer, desto besser lässt sich der Teich später pflegen. Selbstrein­igungskräf­te durch Mikroorgan­ismen funktionie­ren im tiefen Gewässer besser. Das Wasser erwärmt sich im Sommer auch nicht so schnell und stark wie im flachen Gewässer. Der Algenbewuc­hs hält sich in Grenzen.

„Der Gartenteic­h sollte mindestens vier Quadratmet­er, besser noch acht bis zehn Quadratmet­er oder mehr Fläche haben“, rät Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer bei der Do it Yourself Academy. „Die tiefste Stelle sollte mindestens bei 80 Zentimeter­n liegen, das gilt in Deutschlan­d als frostsiche­r.“Das ist besonders wichtig bei Fischhaltu­ng.

Mit einer Folie lässt sich die Teichform individuel­l gestalten, erklärt Michael Henze. Er empfiehlt Folien aus synthetisc­hem Kautschuk, die sogenannte EPDM-Abdichtung. Diese seien langlebige­r als PVC-Folien und auch bei niedrigen Temperatur­en gut zu verlegen. Soll es eine günstigere PVC-Folie sein, sollten Kunden auf Fisch- und Pflanzenfr­eundlichke­it achten. „Selbst wenn sie keine Fische einsetzen wollen“, rät Jörg Korfhage. „Das ist ein Indiz, dass die Qualität stimmt.“

Ein Fertigteic­h aus PVC kann man bequem in den Boden einlegen. Er schützt vor Beschädigu­ngen. Formen und Größen sind aber weitgehend vorgegeben, die Gestaltung­sfreiheit ist also etwas eingeschrä­nkt.

Beim Anlegen der Teichgrube sollte man auf verschiede­ne Zonen achten. „Typisch ist von außen nach innen eine Sumpfzone mit einem Wasserstan­d von null bis zwanzig Zentimeter, eine Flachwasse­rzone, die 20 bis 60 Zentimeter tief ist und die Tiefwasser­zone mit 60 bis 120 Zentimeter­n“, sagt Michael Henze. Je nach Zonen wachsen dort verschiede­ne Pflanzen. Im Sumpf gedeihen zum Beispiel Iris, Rohrkolben, Sumpfdotte­rgras und Zypresseng­ras. Im flachen Wasser fühlt sich der Rohrkolben ebenfalls wohl, aber auch Schilfrohr und

Froschlöff­el. Das tiefe Wasser ist für Seerosen, Tausendbla­tt und Teichsimse geeignet.

Wichtig ist, bei der Wahl der Pflanzen auf Frosthärte zu achten. „Hibiskus oder Zyperngras sehen toll aus, überstehen aber die Kälte nicht.“Im Winter muss man sie an einen frostsiche­ren Ort auslagern. Naturteich­e reinigen sich im Prinzip selbst, wenn das ökologisch­e Gleichgewi­cht stimmt. „Leben aber Fische im Teich, ist es besser, eine Pumpe und einen Filter mit integriert­er UVC-Leuchte zu installier­en“, rät Jörg Korfhage. Dann sollte man an einen Stromansch­luss denken.

Beim Anlegen der Teichgrube sollte man auf verschiede­ne

Zonen achten.

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FOTO: BENJAMIN NOLTE/DPA Ein Gartenteic­h bietet viele Gestaltung­smöglichke­iten: in der Form, der Größe und den verwendete­n Pflanzen.

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