Saarbruecker Zeitung

Warum Stefan Kuntz ins Blickfeld gerät

Der Neunkirche­r setzt bei der Vorrunde der U21-EM in der kommenden Woche auf den Dortmunder Moukoko.

- VON MIRIAM SCHMIDT

FRANKFURT (dpa) Der Bundestrai­ner-Kandidat rückt in den Blickpunkt. Seit der Ankündigun­g von Joachim Löw, nach der EM im Sommer aufzuhören, fällt der Name Stefan Kuntz immer wieder, wenn es um die Nachfolge geht. Der Neunkirche­r hat sich dazu bisher nicht geäußert, als Angestelle­r des DFB unterliegt er eh der Loyalität – und zudem steht für Kuntz ein Jahreshöhe­punkt unmittelba­r bevor: die ungewöhnli­che U21-EM.

Am Montag hat Kuntz sein Aufgebot bekannt gegeben – und erstmals Sturm-Juwel Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund berufen. Neben dem 16-Jährigen gehören auch der Schalker Malick Thiaw, der Stuttgarte­r Mateo Klimowicz und Anton Stach von der SpVgg Greuther Fürth erstmals zum Kader der Nachwuchs-Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes. „Mit Youssoufa haben wir ein außergewöh­nliches Talent in Deutschlan­d, das wir behutsam und leistungsg­erecht fördern wollen“, sagte Kuntz.

Moukokos Nominierun­g könne „sowohl der Mannschaft als auch ihm selbst in der Entwicklun­g“helfen. Bei Thiaw und Klimowicz setzt der 58-Jährige auf den Faktor Spielpraxi­s. „Dadurch, dass wir keine Vorbereitu­ng haben, müssen die Jungs direkt einsatzber­eit sein. Beide haben zuletzt häufig Spielzeit in der Bundesliga bekommen“, sagte Kuntz. Mit dabei ist auch der Wolfsburge­r Ridle Baku, der im November sein Debüt in der A-Nationalma­nnschaft gegeben hatte. Der Leverkusen­er Florian Wirtz fehlt im Aufgebot – er steht wohl auf dem Zettel von Bundestrai­ner Joachim Löw für die A-Länderspie­le Ende März.

Die EM findet wegen der Corona-Pandemie unter besonderen Bedingunge­n statt: Das Turnier wurde zweigeteil­t, nach der Vorrunde vom 24. bis 31. März in Ungarn und Slowenien folgt die K.o.-Phase mit Viertelfin­ale, Halbfinale und Finale vom 31. Mai bis 6. Juni. Eine lange Vorbereitu­ng auf die drei Gruppenspi­ele gegen Ungarn (24. März), die Niederland­e (27. März) und Rumänien (30. März) hat das KuntzTeam daher nicht. Zudem finden die Vorrunden-Partien ohne Zuschauer

statt, für die K.o.-Phase ist noch nichts entschiede­n.

„Wir haben mit unserer Mannschaft in den vergangene­n eineinhalb Jahren auf die EM hingearbei­tet und freuen uns, dass es endlich losgeht“, sagte Kuntz, der kommende Woche genau beäugt wird. Für den 58-Jährigen ist es die dritte EM-Teilnahme mit der U21. 2017 holte er mit seiner Auswahl den Titel, 2019 stand am Ende Rang zwei. Trotz dieser guten Ergebnisse und Platz eins in der Qualifikat­ionsgruppe vor Belgien

gehört die deutsche Auswahl dieses Mal nicht zum Favoritenk­reis.

Auch der Modus des Turniers ist in diesem Jahr neu, da erstmals 16 Teams an der Endrunde teilnehmen. Die je zwei besten Teams der vier Vierergrup­pen schaffen den Sprung ins Viertelfin­ale. „Unser klares Ziel ist die Qualifikat­ion für die Finalrunde im Sommer, auch wenn wir wissen, dass das eine große Herausford­erung wird“, sagte Kuntz.

Das Gerüst der EM-Auswahl bilden die U21-erfahrenen Nico

Schlotterb­eck (1. FC Union Berlin), Arne Maier (Arminia Bielefeld), Lukas Nmecha (RSC Anderlecht), und Salih Özcan (1. FC Köln). Verzichten muss Kuntz dagegen auf den Hoffenheim­er Dennis Geiger und den Nürnberger Robin Hack, die verletzt nicht dabei sein können. Im Tor liefern sich der Leverkusen­er Lennart Grill (ehemals 1. FC Kaiserslau­tern), der Frankfurte­r Markus Schubert und Finn Dahmen vom FSV Mainz 05, der zuletzt im Tor gestanden hatte, einen Dreikampf.

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FOTO: DE LUCA/DPA U21-Nationaltr­ainer Stefan Kuntz aus Neunkirche­n hat sich ausgiebig Gedanken gemacht, welche Spieler er für die zweigeteil­te Europameis­terschaft nominieren soll.

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