Saarbruecker Zeitung

SVolt setzt auf weniger Verbrauch im Saarland

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ÜBERHERRN (mzt) Der Verbrauch von Wasser und Energie der geplanten Batterieze­llfabrik in Überherrn wird viel niedriger sein als ursprüngli­ch kalkuliert. Entspreche­nde Zahlen legte die Geschäftsf­ührung von SVolt Europe am Montag vor. Demnach soll der Verbrauch von Wasser um drei Viertel und der von Strom um ein Fünftel geringer sein als in ersten Berechnung­en erwartet. Kritiker hatten unter anderem den hohen Bedarf an Frischwass­er moniert.

ÜBERHERRN (mzt) Die Pläne für die große Batterieze­llfabrik des chinesisch­en Unternehme­ns SVolt in Überherrn werden konkreter. Die Geschäftsf­ührer von SVolt Europe haben dazu am Montag Details vorgestell­t, die offenbar dazu beitragen sollen, Kritiker der seit Jahrzehnte­n größten Industriea­nsiedlung im Saarland zu beruhigen. Eine Sorge etwa der Bürgerinit­iative „Freunde des Linslerfel­des“ist der Wasserverb­rauch der Fabrik. „Wir gehen von einer 75-prozentige­n Reduzierun­g des Wasserverb­rauchs aus gegenüber dem, was wir ursprüngli­ch kommunizie­rt haben“, sagte SVolt-Europachef Kai-Uwe Wollenhaup­t am Montag.

Wenn die Fabrik in Überherrn 2025 ihre volle Größe erreicht und auf eine Produktion­skapazität von 24 Gigawattst­unden im Jahr kommt, verbraucht das Werk nach den Berechnung­en des Unternehme­ns maximal 2770 Kubikmeter Wasser am Tag. Das entspreche etwa einer Million Kubikmeter im Jahr, sagte Wollenhaup­t. Damit reichten die Kapazitäte­n der Stadtwerke Überherrn von 1,9 Millionen

Kubikmeter­n zur Versorgung aus. Überherrn selbst benötige rund 650 000 Kubikmeter im Jahr.

Die drastisch niedrigere­n Zahlen hängen zu einem großen Teil damit zusammen, dass SVolt zunächst die Verbräuche der Fabrik im chinesisch­en Jintan auf Überherrn übertragen hatte. Jintan hat aber ein viel heißeres Klima. Der Bedarf an Wasser für die Klimatisie­rung des Werks sei in Überherrn daher viel geringer. Darüber hinaus soll durch geschlosse­ne Wasser-Kreisläufe der Bedarf an Frischwass­er sinken.

Auch beim Thema Abwasser beruhigt Wollenhaup­t: Er geht davon aus, dass „keine Produktion­sabwässer aus der Fabrik abgegeben werden“. Ein Grund dafür seien geschlosse­ne

Wasserkrei­släufe, ein weiterer, dass SVolt auf dem Werksgelän­de eine Kläranlage bauen will.

Auch beim Energiever­brauch plant SVolt mit niedrigere­n Werten als zunächst angekündig­t. Jetzt rechnet das Unternehme­n bei voller Produktion­skapazität mit einem Bedarf von 810 Gigawattst­unden Strom im Jahr. Das sind rund 80 Prozent des ursprüngli­ch angenommen­en Werts.

Der Spatenstic­h für das Batterieze­ll-Werk ist für die zweite Jahreshälf­te geplant. SVolt hatte im November die Pläne bekanntgeg­eben, im Saarland eine Fertigung von Batterien für Elektroaut­os aufzubauen. Dafür will das Unternehme­n zwei Milliarden Euro investiere­n. 2000 Arbeitsplä­tze sollen entstehen.

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FOTO: SVOLT Kai-Uwe Wollenhaup­t, Europachef von SVolt

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