NGG fordert Bäcker-Ecker-Kunden zum Protest auf
SAARBRÜCKEN (mzt) Mit Postkarten ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Kunden der Bäckerhaus-Ecker-Kette zum Protest gegen die geplante Zerschlagung und zur Unterzeichnung einer entsprechenden Online-Petition auf.
Bäckerhaus Ecker gehört zur K&U-Bäckerei, einer 100-prozentigen Tochter von Edeka Südwest. Beide Ketten sollen nach Gewerkschaftsangaben bis Ende 2023 aufgelöst werden. Die Filialen sollen den jeweiligen Edeka-Einzelhändlern zur Übernahme angeboten werden. Den Beschäftigten drohe dadurch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, befürchtet die NGG (wir berichteten).
Edeka Südwest verurteilte das Vorgehen der Gewerkschaft und wirft ihr vor, „die Situation und unsere Pläne völlig falsch darzustellen“. Das Unternehmen bestreitet die Auflösung nicht, wohl aber, dass dadurch die Beschäftigten unter schlechteren Bedingungen arbeiten müssten. Die Verkaufsgeschäfte würden künftig unter dem Namen Markt-Bäckerei
geführt. Sowohl K&U als auch das Bäckerhaus Ecker seien „seit vielen Jahren defizitär“. Andere Edeka-Regionalgesellschaften hätten mit solchen Strategien Filialen und damit Stellen erhalten können. NGG-Geschäftsführer Mark Baumeister kündigte an, mit einstweiligen Verfügungen gegen Umwandlungen einzelner Filialen vorgehen zu wollen.
Die Gewerkschaft sieht mittelfristig auch den Produktionsbetrieb Bäckerbub in Bexbach in Gefahr. Edeka Südwest versichert dagegen, dass sich „für unsere Produktionsstätten keine Änderungen ergeben“.
Nach Angaben der NGG sollen am kommenden Montag Verhandlungen mit der Geschäftsführung über einen Sozialplan beginnen.