Zweite Frischzellenkur
„Spider-Man: Homecoming“ist das erste Solo-Spinnen-Abenteuer im Marvel-Film-Universum.
SAARBRÜCKEN (ry) Im Jahr 1962 erschien die 15. Ausgabe der amerikanischen Comic-Anthologieserie „Amazing Fantasy“, und mit ihr erblickte eine Heldenfigur das Licht der Welt, die heute wohl jedem bekannt sein dürfte: der von Stan Lee und Steve Ditko geschaffene Spider-Man. Bereits fünf Jahre später war der Held das erste Mal im TV zu sehen, die bis heute zahlreiche weitere Adaptionen der Vorlage nach sich gezogen hat. Selbst das Publikum, das weder Comics liest noch Cartoons schaut, konnte sich der Figur nicht entziehen, begründete Sam Raimis „Spider-Man“-Film-Trilogie mit Tobey Maguire in der Hauptrolle doch neben den „X-Men“-Blockbustern Anfang der 2000er den Boom der Comic-Verfilmungen, wie man sie heute kennt und der schließlich zum Marvel Cinematic Universe, der größten und finanzielle erfolgreichsten Kino-Reihe der Welt führen sollte. Aufgrund der vertrackten Rechtelage – Marvel darf die Figur nicht selbst inszenieren, die Lizenzen liegen noch immer bei Sony – konnte allerdings ausgerechnet „die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft“nicht ins MCU einziehen, als dieses 2008 mit dem ersten „Iron Man“begonnen wurde. Es sollte noch bis 2016 dauern, ehe die Helden der „Avengers“-Reihe endlich auch auf der Kino-Leinwand zusammen mit Spider-Man gegen Schurken kämpfen durften. Zwischendurch wurde die Figur seitens Sony noch einmal neu aufgelegt: Marc Webb inszenierte für zwei Filme (2012 und 2014) Andrew Garfield als den bekannten Helden. Erst dann konnten sich Sony und Disney, zu denen die Marvel Studios inzwischen gehören, auf einen Handel einigen, der die Figur dorthin bringt, wo sie hingehört. Seinen ersten Einsatz in der ikonischen Rolle hatte der britische Schauspieler Tom
Holland als Gastauftritt im dritten Captain-America-Film „The First Avenger: Civil War“, ehe 2017 mit „Spider-Man: Homecoming“sein erstes Solo-Abenteuer folgte.
Dieses beginnt im Gegensatz zu den vorherigen beiden Film-Inkarnationen nicht mit der Entstehungsgeschichte des Helden, sondern es setzt dort an, wo „Civil War“aufhörte: Nach einer gemeinsamen Schlacht mit den Avengers ist Peter zurück im heimischen New Yorker Stadtteil Queens bei seiner Tante
May (Marisa Tomei) und muss sich statt mit Schurken und Helden nun wieder mit den alltäglichen Problemen als Schüler herumschlagen. Das ist dem Teenager entschieden zu langweilig, und er sucht nach Größerem. Dabei stößt er auf Adrian Toomes (Michael Keaton), der illegal außerirdischen Schrott sammelt, diesen zu Waffen umbaut und gewinnbringend verkauft.
Spider-Man: Homecoming, 20.15 Uhr, RTL