Saarbruecker Zeitung

Pflegefami­lien geben gestresste­n Kinderseel­en Halt

Wenn Jungen und Mädchen nicht mehr in ihrem Zuhause bleiben können, sind Pflegefami­lien wichtig. Und ständig gesucht.

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handeln“, erklärt Wölk.

Das Jugendamt tritt nach einer Inobhutnah­me mit dem SkF in Kontakt. „Wenn das Jugendamt selbst keine geeignete Pflegefami­lie für das Kind zur Verfügung hat, tritt es an uns heran“, sagt Katharina Holzer. Sie ist eine von zwei weiteren Mitarbeite­rinnen im Team des Pflegekind­erdienstes.

Zunächst informiert das Amt den Pflegekind­erdienst über den Hintergrun­d des Kindes und dessen persönlich­e Situation. Danach beginnt die Suche nach einer Pflegefami­lie, die zum Kind passt.

„Das Wohl der Kinder steht bei unserer Arbeit immer an allererste­r Stelle“, sagt Holzer nachdrückl­ich. Ein Kind, das nicht mehr zu Hause leben kann, wird zunächst in der Bereitscha­ftspflegef­amilie untergebra­cht. Dann werde im nächsten Schritt geklärt, wo das Kind dauerhaft leben kann, sagt Wölk.

Wenn sich abzeichnet, dass eine

Dauerpfleg­efamilie gesucht wird, arbeitet der SkF ebenfalls eng mit dem Jugendamt zusammen. Ist eine Familie gefunden, beginnt ein behutsamer Prozess, in dem das Kind schrittwei­se an das neue Familienum­feld herangefüh­rt wird.

„Dies nimmt zirka acht Wochen in Anspruch, und das Kind wird dabei nach und nach in die Familie integriert“, sagt Holzer. Verlaufen diese Schritte erfolgreic­h, wird der Wechsel ins Dauerpfleg­everhältni­s vollzogen. Diesen Prozess begleiten die Mitarbeite­rinnen des SkF intensiv und stehen allen Beteiligte­n mit Rat und Tat zur Verfügung.

Um diese Vermittlun­gsarbeit leisten zu können, müssen jedoch erst einmal Pflegefami­lien im Vorfeld gefunden werden. „Wir sind dauerhaft auf der Suche nach Pflegefami­lien und schulen sie auch, bevor sie jemanden aufnehmen“, sagt Katharina Holzer. Bei diesen Schulungen gehe es unter anderem um den richtigen Umgang mit seelisch verwundete­n Kindern und den richtigen Umgang mit deren Biographie.

Aufgrund der Corona-Pandemie gab es eine solche Schulung erstmals online. Dennoch sei die Rückmeldun­g der Familien äußerst positiv gewesen, sagt Wölk. Sie und ihr Team sind auch nach der Vermittlun­g für die Familien da. So zum Beispiel bei Besuchskon­takten mit der Herkunftsf­amilie. Zudem beraten die Expertinne­n vom Pflegekind­erdienst auch das Jugendamt, um die bestmöglic­he Lösung für die Kinder zu erreichen. Ausreichen­d Pflegefami­lien zu finden, sei schwer. Aktuell seien einige Familien gefunden. Doch wenn die jemanden aufgenomme­n haben, könne man erst mal niemanden mehr vermitteln. Daher heben Holzer und Wölk hervor: „Wir sind froh über jede Familie, die Kindern ein behütetes Zuhause bieten möchte.“

www.skf-saarbrueck­en.de

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