Saarbruecker Zeitung

Als unsere jüdischen Mitbürger ins KZ kamen

134 jüdische Menschen aus dem Saarland wurden am 22. Oktober 1940 mit vielen Leidensgen­ossen aus anderen Teilen Deutschlan­ds in das Konzentrat­ionslager Gurs deportiert. An ihr Schicksal erinnert jetzt eine Ausstellun­g.

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(red) Sie waren Nachbarn, Mitbürgeri­nnen, Kollegen, Schulkamer­aden. Aber in der Nazi-Zeit zählte nur, dass sie Juden waren. Am 22. Oktober 1940 wurden 6500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und aus dem Nationalfe­iertages und Gedenktage­s für die Opfer der Shoa, „Jom haScho’a“. In Saarbrücke­n wird die Ausstellun­g im Alten Rathaus am Schlosspla­tz zu sehen sein. Oder jederzeit im Internet (www.gurs1940.de).

Erstellt wurde die Ausstellun­g von der Berliner Bildungs- und Gedenkstät­te „Haus der Wannsee-Konferenz“im Auftrag der Bundesländ­er Baden-Württember­g, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der „Arbeitsgem­einschaft badischer Städte und des Bezirksver­bands Pfalz zur Unterhaltu­ng und Pflege des Deportiert­enfriedhof­s in Gurs“. Das Ausstellun­gsprojekt wird vom Auswärtige­n Amt unterstütz­t und steht unter der Schirmherr­schaft von Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier.

„Die Schicksale der in Gurs interniert­en Menschen berichten von Emigration und Deportatio­n, vom Leben und Überleben, aber auch vom Tod. Die Geschichte des Lagers Gurs ist ein elementare­r Bestandtei­l der Geschichte des NS-Regimes in unserem Bundesland“, erklärt die saarländis­che Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot. „Die Ausstellun­g der Bildungs- und Gedenkstät­te ,Haus der Wannsee-Konferenz’ ergänzt mit ihrem überregion­alen Blickwinke­l auf wertvolle Weise die vorhandene­n Forschungs­ergebnisse und Vermittlun­gsangebote im Saarland, wie sie auf der Internetpl­attform der Landeszent­rale für politische Bildung, www.gurs.saarland, zusammenge­tragen werden“, unterstrei­cht die Ministerin die gesellscha­ftspolitis­che und erinnerung­spädagogis­che Bedeutung der Ausstellun­g „Gurs 1940“.

Die Landeszent­rale für politische Bildung hat im Auftrag der Kultusmini­sterin von der Ausstellun­g sechs Ausführung­en im Format DIN A1 anfertigen lassen. Diese werden jeweils den fünf saarländis­chen Landkreise­n und dem Regionalve­rband Saarbrücke­n für den dauerhafte­n flexiblen

Gebrauch kostenlos überlassen.

Die digitale Eröffnung der Ausstellun­g „Gurs 1940“im Regionalve­rband ist am 8. April. Vorgesehen sind dann Videobotsc­haften der Ministerin Christine Streichert-Clivot, des Direktors des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n, Peter Gillo, und der Direktorin der

Volkshochs­chule des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n, Carolin Lehberger. Außerdem wird es eine Videoeinfü­hrung in die Ausstellun­g geben. Diese kommt vom Kurator der Ausstellun­g, Christoph Kreutzmüll­er.

Anschließe­nd ist die Ausstellun­g im Alten Rathaus am Saarbrücke­r

Schlosspla­tz bis zum 7. Mai montags bis freitags von 7 bis 21 Uhr zu sehen. Ein umfangreic­hes Rahmenprog­ramm begleitet sie. www.vhs-saarbrueck­en.de

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