Kaum noch Corona-Fälle in Saar-Altenheimen
Die Impfungen wirken: Das Virus ist in den Einrichtungen auf dem Rückzug. Es ist fast gestoppt. Deshalb werden jetzt die Besuchsregeln gelockert.
Gut drei Monate nach dem Impf-Start im Saarland zeigen sich bei älteren Menschen deutliche Effekte. Die 149 Alten- und Pflegeheime sind praktisch Corona-frei. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind derzeit noch acht der 13 000 Bewohner infiziert. Im Januar waren es zeitweise mehr als 400. Deshalb werden die Besuchsregelungen nun gelockert. Auch bei den Senioren, die nicht im Heim leben, entspannt sich die Situation deutlich.
Die Impfungen hätten „im Großen und Ganzen reibungslos“funktioniert, sagte der Geschäftsführer der Saarländischen Pflegegesellschaft, Jürgen Stenger. Nach offiziellen Angaben sind 79 Prozent der Bewohner geimpft, von ihnen wiederum 81 Prozent zweimal. Derzeit sind mobile Teams zum dritten Mal in den Einrichtungen. Der Großteil der Pflegekräfte habe bisher zumindest die Erstimpfung.
Die Heime müssen ihren Bewohnern nun mindestens einen täglichen Besuch von zwei Personen ermöglichen. Sie dürfen aus zwei Haushalten stammen. Besuch ist auch im Zimmer des Bewohners erlaubt – mit Hygiene-Regeln. Stenger sprach von einem „ersten Schritt in Richtung Normalität“. Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) sagte, bei lokalen Infektionen sei eine flexible Anpassung möglich. Die Auswirkungen der Impfungen sind in der gesamten Gruppe der Über-80-Jährigen spürbar. Ihr Anteil an allen Corona-Fällen im Saarland ist seit Impf-Beginn von 17,1 auf 2,3 Prozent gesunken. Inzwischen sind laut Gesundheitsministerium 78 Prozent der Saarländer über 80 Jahre einmal geimpft, 53 Prozent haben bereits den kompletten Schutz. Dies gilt als wesentlicher Grund dafür, dass auch die Sterbefälle rückläufig sind. Im Januar wurden noch 283 Corona-Tote gemeldet, im Februar 135 und im März 56.