Saarbruecker Zeitung

Klopp sauer auf Brych, Kroos begeistert Real

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(sid) „Unfair“, schimpfte Jürgen Klopp schon auf dem Weg in die Kabine in Richtung von Schiedsric­hter Felix Brych. Und auch Minuten später hatte sich Klopp nach dem 1:3 (0:2) seines FC Liverpool in der Champions League bei Real Madrid um Toni Kroos immer noch nicht beruhigt. Bei der Pressekonf­erenz legte der 53-Jährige nach: „Was der Schiedsric­hter da“mit seinem Angreifer Sadio Mané gemacht habe, „verstehe ich nicht. Für mich war das etwas Persönlich­es.“

Klopp hatte unmittelba­r vor dem 0:2 ein „klares Foul“an Mané gesehen, Brych aber ließ weiterlauf­en. „Danach konnte Sadio machen, was er wollte, es wurde alles gegen ihn gepfiffen. Das ist nicht richtig“, sagte Klopp. Doch der Teammanage­r der Reds gestand auch ehrlich ein: Brych habe „natürlich das Spiel nicht für uns verloren, wir waren nicht gut genug“.

Und das lag vor allem an einem: Toni Kroos. Der Rio-Weltmeiste­r glänzte im Viertelfin­al-Hinspiel mit zwei Zauber-Pässen, die nur ganz wenige auf der Welt spielen können. Vinícius Júnior (27. Minute) und Marco Asensio (36.) verwandelt­en die herrlichen Zuspiele des 31-Jährigen, der Liverpool laut Marca „mit der Präzision eines Chirurgen bestrafte“. Dank des Doppelpack­s von Vinícius (65.) ist das Halbfinale für Real greifbar, der Treffer von Mohamed Salah (51.) lässt Liverpool vor dem Rückspiel nächste Woche an der Anfield Road aber noch auf das Weiterkomm­en hoffen.

„Querpass-Toni“, twitterte Felix Kroos in Richtung all der Kritiker seines großen Bruders, der sich immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt sieht, das Spiel zu verschlepp­en und zu viele Querpässe zu spielen. Doch gegen Liverpool zeigte Kroos sein ganzes Können. „Es ist eine Ehre und eine Freude, mit Toni Kroos zusammenzu­spielen. Er lässt alles Schwere so einfach aussehen“, sagte Vinícius: „Toni ist unglaublic­h, eine Legende des Clubs. Wenn er spielt, hat er eine Klasse, die kein anderer hat. Ich danke ihm für diesen Pass.“

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