Saarbruecker Zeitung

Hütter wechselt aus Frankfurt nach Gladbach

Borussia Dortmund genügt heute ein 1:0 gegen Manchester City zum Einzug ins Halbfinale der Champions League.

- VON HEINZ BÜSE

Bundesliga-Trainer Adi Hütter wechselt von Eintracht Frankfurt zu Borussia Mönchengla­dbach. Möglich macht das eine Ausstiegsk­lausel im Vertrag des Österreich­ers, der die Rekord-Ablöse von 7,5 Millionen Euro kosten soll.

„Wir haben die Chance auf das Halbfinale – und das wird man uns im Rückspiel ansehen.“

Mats Hummels

Abwehrchef von Borussia Dortmund

DORTMUND (dpa) Weniger Ehrfurcht, mehr Mut – bei Borussia Dortmund wächst der Glaube an ein Fußball-Wunder. Nach dem unglücklic­hen 1:2 bei Manchester City vor einer Woche ist der Respekt vor dem scheinbar übermächti­gen Gegner zwar noch immer groß, aber geringer geworden. Die Hoffnung auf das erste Halbfinale der Champions League seit 2013 erscheint vor dem Rückspiel an diesem Mittwoch (21 Uhr/Sky) nicht mehr ganz so illusorisc­h. „Wir gehen mit vollem Vertrauen und dem Glauben in die

Partie, dass wir eine Chance haben. Wir sind positiv gestimmt“, sagte Mittelfeld­spieler Thomas Delaney.

Der späte Siegtreffe­r des Engländers Phil Foden (90.) brachte die Dortmunder am vergangene­n Dienstag zwar um den Lohn, konnte ihnen aber nicht die Zuversicht nehmen. „Wir haben in Manchester gesehen, dass wir ihnen wehtun können. Wir wissen um ihre Stärken, aber sie haben auch ein Gespür dafür bekommen, dass die Entscheidu­ng noch nicht gefallen ist“, sagte Sebastian Kehl. Ähnlich kämpferisc­h wie der Lizenzspie­lerleiter klang Abwehrchef Mats Hummels: „Wir haben die Chance auf das Halbfinale – und das wird man uns im Rückspiel ansehen.“

Ein Erfolg könnte den in der Bundesliga wankenden BVB ein wenig über die bei sieben Punkten Rückstand auf Rang vier wohl verpasste erneute Champions-League-Qualifikat­ion hinwegtrös­ten – nicht nur sportlich, sondern auch finanziell. Zwölf Millionen Euro zahlt die Uefa an jeden der vier Halbfinali­sten. Schon bei einem 1:0 über das Team von Startraine­r Pep Guardiola wäre der Coup perfekt, ansonsten muss ein Erfolg mit zwei Toren Unterschie­d her.

Viel dürfte davon abhängen, ob Erling Haaland seine kleinere Torflaute beendet. Der mit zehn Treffern beste Champions-League-Schütze dieser Saison ist seit dem 20. März erfolglos. Für Kehl ist das kein Grund zur Sorge: „Wir werden in der Lage sein, ein Tor zu erzielen. Hierbei wird Erling sehr wichtig für uns sein.“Als Anschauung­sunterrich­t, wie der Tabellenfü­hrer der Premier League um Ilkay Gündogan zu knacken ist, taugen die Bilder vom vergangene­n Punktspiel der „Citizens“. Denn anders als der BVB, dem ein 3:2 beim VfB Stuttgart gelang, verpatzte Manchester am vergangene­n Wochenende die Generalpro­be. Die von Taktikfuch­s Marcelo Bielsa gut eingestell­ten Gäste aus Leeds verteidigt­en beim 2:1 in Unterzahl entschloss­en und konterten erfolgreic­h.

Eine ähnliche Spielidee verfolgt Edin Terzic gegen das für seinen dominanten Ballbesitz-Fußball bekannte Ausnahmete­am: „Ihre Prinzipien werden sie nicht großartig ändern. Dementspre­chend werden sich für uns Räume ergeben, in denen wir gefährlich werden können.“Der BVB-Trainer schwor seine Profis ein: „Wir müssen unsere Leistung von Manchester noch toppen. Denn auch sie werden sich vornehmen, noch besser zu spielen.“

Nach ersten medizinisc­hen Prognosen stehen mit Marco Reus und Hummels zwei wichtige Profis zur Verfügung. Beide waren in Stuttgart ausgewechs­elt worden: Kapitän Reus nach einem Zusammenpr­all mit Daniel Didavi, Hummels wegen Magenkrämp­fen und Kreislaufp­roblemen. Dagegen muss der BVB weiter auf Jadon Sancho verzichten. Der englische Nationalsp­ieler ist nach überstande­ner Muskelverl­etzung zwar wieder im Training, aber noch keine Option.

 ?? FOTO: ELLIS/AFP ?? Im Hinspiel in Manchester durften die Spieler von Borussia Dortmund das so wichtige Auswärtsto­r von Kapitän Marco Reus (Zweiter von links) bejubeln. Gelingt dem BVB im Rückspiel gegen die Truppe von Startraine­r Pep Guardiola wieder ein Treffer, rückt das Halbfinale in greifbare Nähe.
FOTO: ELLIS/AFP Im Hinspiel in Manchester durften die Spieler von Borussia Dortmund das so wichtige Auswärtsto­r von Kapitän Marco Reus (Zweiter von links) bejubeln. Gelingt dem BVB im Rückspiel gegen die Truppe von Startraine­r Pep Guardiola wieder ein Treffer, rückt das Halbfinale in greifbare Nähe.

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