Kreissparkasse Saarlouis kämpft mit Ertragseinbußen
(mzt) Die Kreissparkasse Saarlouis hat im Corona-Jahr 2020 unter dem anhaltend niedrigen Zins-Niveau gelitten. Zwar steigerte die Sparkasse ihr Kreditgeschäft und verbuchte einen Rekord bei der Vermittlung von Immobilien, doch bei den Erträgen verzeichnet sie Einbußen. Vorstandschef Horst Herrmann spricht nur von einer „noch zufriedenstellenden Ertragslage“. „Noch“bedeutet, dass sich die Sparkasse in den kommenden Jahren unter einem verstärkten Druck sieht. „Alle Institute gehen davon aus, dass in den Folgejahren durch die Niedrigzinsphase die Jahresüberschüsse deutlich nach unten gehen“, erläuterte Sparkassen-Sprecher Wolfgang Bonaventura die Probleme der Branche – und damit auch der Kreissparkasse.
Beim Jahresüberschuss 2020 ist der Abwärtstrend in Saarlouis zwar kaum zu spüren. Er sank nur um 2,8 Prozent auf 6,9 Millionen Euro. Deutlicher sind dagegen die Rückgänge beim Zinsüberschuss: Er fiel wegen des niedrigen Zins-Niveaus im Vergleich zum Jahr 2019 um rund 6,4 Prozent auf 70,7 Millionen Euro. Das Provisionsergebnis konnte dieses Minus nicht auffangen, auch wenn es um 2,9 Prozent auf 21,4 Millionen Euro stieg. Das Ergebnis vor Bewertung, also vor Abzug etwa von Steuern oder Gelder für Risikovorsorge, brach um über 14 Prozent auf 27,8 Millionen Euro ein. „Die Provisionsüberschüsse steigen nicht so stark, wie die Zinsüberschüsse sinken. Dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren aller Voraussicht nach fortsetzen“, sagte Bonaventura. Auch wenn die Sparkasse insgesamt gut durch das Jahr 2020 gekommen sei, „wird es in den kommenden Jahren zunehmend schwieriger, das Niveau zu halten“.