Streit um Konzert von Heino ist beigelegt
Düsseldorfer Konzertmanagement stört sich am Titel „deutscher Liederabend“, Oberbürgermeister schaltet sich ein.
DÜSSELDORF (dpa) Der Streit um einen „deutschen Liederabend“von Sänger Heino in der Düsseldorfer Tonhalle ist beigelegt. In einem Telefonat habe der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) Heino zugesichert, dass dieser sein Konzert wie geplant bewerben dürfe. Das teilte eine Stadtsprecherin am Dienstag mit.
„Ich sehe in dem Plakat von Heino keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen und teile die Kritik daran nicht“, hatte Keller bereits am Montagabend mitgeteilt. Deshalb habe er mit dem Tonhallen-Intendanten besprochen, dass Heinos Tournee-Plakate in der Tonhalle doch aufgehängt werden. Dies betreffe auch die Werbung auf der Homepage der Tonhalle und in den Programmheften, ergänzte die Sprecherin am Dienstag.
„Wir sind sehr froh darüber und nicht nachtragend“, sagte Heinos Manager Helmut Werner. „Die Diskussion war sehr wichtig. Wir dürfen das Wort ,deutsch‘ nicht den Rechtspopulisten überlassen und nicht in die Nähe von Hetze rücken. Heino hat deswegen enorm viel Zuspruch erhalten und freut sich auf das Konzert in seiner Heimatstadt.“
Das Tonhallen-Management hatte sich am Begriff „deutscher Liederabend“gestört und diesen als „tümelnd“bezeichnet. Deswegen wollte die Tonhalle den für 8. Oktober geplanten Auftritt zunächst nicht selbst bewerben. Tonhallen-Intendant Michael Becker hatte zudem argumentiert, dass der Begriff deutscher Liederabend fachlich falsch sei. Es würden ja auch keine deutschen Symphoniekonzerte angekündigt, nur weil der Komponist Deutscher sei, hatte er gesagt.
Heino hatte verärgert reagiert und überlegt, die Location zu wechseln. „Welches absurde Gedankengut muss man haben, um sich am Wort ,deutsch‘ zu stören?“, hatte sein Manager gesagt. Die Tonhalle hatte aber auf eine angebliche städtische Richtlinie hingewiesen, an die man gebunden sei: „Städtische Räume sind kein Ort für Hetze“.