Hütter zieht‘s von Frankfurt nach Gladbach
Der Champions-League-Aspirant aus Hessen braucht einen neuen Trainer. Rekord-Ablösesumme soll 7,5 Millionen Euro betragen. Kommt jetzt Rangnick?
(sid) Die fast sicheren Gala-Abende in der Champions League von Eintracht Frankfurt wird Adi Hütter mit etwas Wehmut vor dem Fernseher verfolgen. Trotz möglicher Duelle mit Real Madrid oder Manchester City sieht der Österreicher die bessere Perspektive bei Borussia Mönchengladbach. Hütter erlag wenige Tage vor dem direkten Aufeinandertreffen im Borussia-Park dem Lockruf vom Niederrhein und wechselt dank einer Ausstiegsklausel im Vertrag für eine kolportierte Rekord-Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro zum fünfmaligen deutschen Meister. Dort erhält er einen Dreijahresvertrag.
„Er ist für unsere Mannschaft und unseren Verein der beste Trainer für die ab dem Sommer vor uns liegenden Herausforderungen und Ziele“, sagte Sportdirektor Max Eberl über den Nachfolger von Trainer Marco Rose, der für fünf Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselt.
Bei den Frankfurter Fans dürfte der Abgang des 51-Jährigen ebenso große Enttäuschung auslösen wie in Gladbach der Abschied von Rose vor einigen Wochen. Hütter hatte bei den Hessen seinen Vertrag erst im September 2021 um zwei weitere Jahre verlängert. Statt Königsklasse mit der Eintracht droht ihm nun in Gladbach eine Saison ohne Europa. Laut Sky-Informationen wolle die Eintracht nun den zuletzt beim FC Schalke 04 gehandelten Ralf Rangnick als Trainer und Sportvorstand in Personalunion verpflichten, dieser solle dann für die Saison 2022/2023 einen neuen Cheftrainer suchen.
Hütter habe sich „die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagte er: Ich habe hier drei unglaublich erfolgreiche und intensive Jahre erlebt, die ich gemeinsam mit der Mannschaft zum Ende dieser Saison mit einem herausragenden Ergebnis abschließen möchte.“Frankfurt hat sich noch nie für die Champions League qualifiziert. Gladbach war in den letzten Jahren Stammgast in Europa und nahm seit 2012/13 drei Mal an der Königsklasse teil.
Hütters Name als neuer Gladbach-Trainer war zwar früh in der Verlosung, doch zwischenzeitlich führte die Spur auch wieder weg.
Es war sogar schon über eine Einigung mit dem Spanier Xabi Alonso berichtet worden. Erik ten Hag (Ajax Amsterdam), Jesse Marsch (Red Bull Salzburg) und Gerardo Seoane (Young Boys Bern) wurden ebenfalls gehandelt. „Wir freuen uns sehr über die Zusage von Adi Hütter“, sagte Eberl jetzt.
Fredi Bobic reagierte gelassen auf den Verlust – wohl auch, weil es den SGE-Sportvorstand zu Hertha BSC nach Berlin zieht. Hütter habe „Außerordentliches geleistet und kann die Saison mit dem Erreichen der Champions League krönen“, sagte Bobic. Der nächste Schritt soll am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegangen werden – ausgerechnet in Mönchengladbach.