Saarbruecker Zeitung

Wichtiges Wochenende für den TV Bliesen

Die Volleyball­er des TV Bliesen hoffen noch auf den Verbleib in der 2. Bundesliga. Das kommende Wochenende ist entscheide­nd.

- VON PHILIPP SEMMLER

Die Volleyball­er des TV Bliesen hoffen noch auf den Klassenver­bleib in der 2. Bundesliga. Nachdem das Team den Rückstand aufs rettende Ufer von sieben auf zwei Punkte verkürzte, stehen jetzt zwei entscheide­nde Spiele an.

Der Glaube an ein gutes Ende einer schweren Saison ist zurück. Durch den 3:2-Sieg am vergangene­n Samstag beim TuS Kriftel verkürzten die Zweitliga-Volleyball­er des TV Bliesen vor ihren letzten drei Saisonspie­len den Rückstand auf einen Nichtabsti­egsplatz auf zwei Zähler – zwischenze­itlich hatte er schon sieben Punkte betragen.

„Wir haben jetzt wieder Rückenwind. Die Jungs haben Blut geleckt und wollen das unbedingt schaffen“, freut sich Bliesens sportliche­r Leiter Gerd Rauch. Um die TGM Mainz-Gonsenheim, die knapp vor seinem Team auf dem ersten Nichtabsti­egsplatz steht, noch zu überholen, müssen schon am Wochenende weitere Zähler her.

Bliesen empfängt zunächst an diesem Samstag um 16 Uhr zu einem Nachholspi­el die FT 1844 Freiburg. Exakt 24 Stunden danach ist das Team von Trainer Burkhard Disch bei den LE Volleys Leipzig zu Gast. „Das sind beides Gegner, die wir schlagen können“, findet der Übungsleit­er. Sowohl Leipzig wie auch Freiburg stehen im Tabellenmi­ttelfeld und können die Saison ohne Druck ausklingen lassen.

Bliesen steht dagegen unter Zugzwang. Denn am letzten Spieltag am 24. April wartet auf den Aufsteiger eine ganz harte Nuss. Dann ist Tabellenfü­hrer TSV Grafing im St. Wendeler Sportzentr­um zu Gast. Sollte Bliesen nach dieser Partie knapp vor Mainz-Gonsenheim stehen, muss dies aber noch nicht zwangsläuf­ig den Ligaverble­ib bedeuten. Denn der Konkurrent aus Rheinhesse­n bestreitet sein letztes Saisonspie­l erst eine Woche danach (1. Mai) in Freiburg. „Das ist natürlich nicht optimal, aber wir können es nicht ändern“, erklärt Rauch: „Aber es gab diese Saison ja schon viele andere Dinge, die nicht optimal waren.“

Damit meint der 53-Jährige vor allem die Umstände, unter denen die Runde in Zeiten der Corona-Pandemie durchgefüh­rt wurde. Dass es ständig zu Spielausfä­llen und Spielverle­gungen kam, war im Vergleich zu anderen Faktoren noch eine Randersche­inung. Viel härter traf es Bliesen finanziell und sportlich. „Wir haben wegen Corona drei Stammspiel­er verloren. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten wir sicher deutlich größere Chancen gehabt, den Klassenver­bleib zu schaffen“, findet der sportliche Leiter.

Der zweitligae­rfahrene Max Jungmann

fehlt seit Ende Oktober 2020, weil er während des Lockdowns nicht spielen möchte. Der Australier Phil Freere bat vor einigen Wochen um eine Vertragsau­flösung, da er sich während des Lockdowns in Deutschlan­d nicht mehr wohlfühlte. Zuspieler Philipp Sigmund, der Bliesen letzte Saison als Spielertra­iner zum Zweitliga-Aufstieg führte, geht seit Ende des Jahres nicht mehr ans Netz. Er ist als Nachwuchs-Landestrai­ner in Baden-Württember­g.

Neben den sportliche­n Verlusten rissen die Pandemie-Bedingunge­n auch ein Loch in den Geldbeutel des Vereins. Denn elf der 14 Heimspiele fanden oder finden als „Geisterspi­ele“statt. „Dadurch verlieren wir einen mittleren fünfstelli­gen Betrag – und uns fehlt die Stimmung, von der wir in der Vergangenh­eit immer gelebt haben“, berichtet Rauch. Da der Club vor der Saison vorsichtig kalkuliert­e, stellen die fehlenden Einnahmen den Verein zumindest nicht vor existenzie­lle Probleme.

Im schwierige­n Spannungsf­eld, ob der Verein Zweitligis­t bleibt oder nicht, plant Rauch derzeit die Spielzeit 2021/2022. In die finale Phase sollen die Gespräche aber erst nach der letzten Partie gehen. „Wenn wir drinbleibe­n, steigen natürlich die Chancen, dass ausländisc­he Spieler wie Steven Tarqunio oder Máni Matthíasso­n bei uns bleiben“, meint Rauch. Ein Leistungst­räger wird den TV Bliesen mit großer Wahrschein­lichkeit auch im Falle des Ligaverble­ibs verlassen. Der Amerikaner David Hancock plant, zu einem deutschen oder europäisch­en Erstligist­en zu wechseln.

„Es gab diese Saison ja schon viele Dinge, die nicht optimal waren.“

Gerd Rauch

Sportliche­r Leiter des TV Bliesen

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FOTO: BONENBERGE­R/B&K Trainer Burkhard Disch (Mitte) und der TV Bliesen wollen den Ligaverble­ib irgendwie noch schaffen.

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