Fridays for Future-Aktivisten wollen Klima-Camp beenden
(tin) Seit 26 Tagen sind Aktivisten von Fridays for Future (FFF) Saarland 24 Stunden am Tag auf dem Gustav-Regler-Platz vor dem Saarbrücker Rathaus präsent. Sie fordern Klimagerechtigkeit und suchen den Dialog mit den Bürgern. Mit Erfolg, wie Rune Becker von der Partner-Organisation Parents for Future erklärt. „Uns haben mehr Leute gesehen, als bei jeder Demo und wir sind mit Hunderten ins Gespräch gekommen.“
Trotzdem wollen die klimabewegten Schüler, Eltern und Studenten am kommenden Montag ihr Camp aufgeben. „Wir hatten genug Leute und hätten gerne weitergemacht“, sagt Becker. Auch wegen erschwerender Auflagen entschieden die Aktivisten aber gemeinsam, dass sie keinen Antrag auf Verlängerung stellen wollen. Die Stadt hatte FFF die Versammlung nur für vier Wochen genehmigt. Ein richtiges „Klima-Camp“, wie sich die Aktivisten ihren Protest vorstellten, gab es ohnehin nicht. Das Verwaltungsgericht hatte in mehreren Instanzen geurteilt, dass die Aktivisten nicht auf dem Platz übernachten dürfen (wir berichteten).
Das Urteil vom 26. März – „Alle Utensilien, die dem Campen dienen, sind untersagt“, führte noch zu einer Auseinandersetzung zwischen Ordnungsbehörde und den Klimaaktivisten. Die bauten daraufhin nämlich statt der endgültig verbotenen Zelte noch mehr Stühle, Pavillons und Tische auf. Das wiederum missfiel der Stadt. Sie forderte den Abbau der zusätzlichen Möbel. Erneut wandte sich FFF vergeblich ans Verwaltungsgericht. Doch das wies den Eilrechtsschutzantrag am Dienstag zurück. Demnach war die „Beseitigungsaufforderung“der Stadt Saarbrücken rechtens. Nur ein Pavillon und zwei Tische wurden erlaubt. Der Rest würde dem verbotenen Campen dienen, hieß es.
Die Aktivisten sind sich einig, bald eine ähnliche Aktion ins Leben rufen zu wollen. Dann wahrscheinlich an einem gastfreundlicheren Ort.