Saarbruecker Zeitung

Mit Bus und Bahn ginge es besser

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Zum Artikel „Saarbrücke­n baut am Ludwigskre­isel um“– SZ vom 1. April

Nachdem die Politik schon seit Jahren die Innenstädt­e vom Autoverkeh­r befreien will, soll nun das Quartier am Eurobahnho­f mit einer zusätzlich­en KfZ-Spur samt Parkplätze­n ausgestatt­et werden, damit z.B. die Mitarbeite­r der IKK bequemer mit dem Auto anreisen können. Doch gerade in Zeiten von Saarbahn, dem Willen der Landesregi­erung zu mehr ÖPNV, dem in Europa ausgerufen­en Jahrzehnt der Schiene und nicht zuletzt der Klimakrise halte ich diese Pläne für nicht sinnvoll und rückwärtsg­ewandt. Wenn sich etliche Organisati­onen und Firmen direkt am Eurobahnho­f angesiedel­t haben, so sollte es selbstvers­tändlich sein, dass der Großteil der Mitarbeite­r und des Führungspe­rsonals mit Bus und Bahn anreisen. Vom Hintereing­ang des Hauptbahnh­ofs bis zur neuen IKK-Zentrale sind es weniger als zehn Minuten Fußweg, dies sollte allen arbeitsfäh­igen Menschen zugemutet werden können. Will man die Verkehrssi­tuation verbessern, so sollte das Quartier mit den städtische­n Bussen angebunden werden, die Firmen könnten gar einen Shuttle-Bus innerhalb des Quartiers und/oder zu naheliegen­den P+R-Plätzen oder der nächsten Straßenbah­nhaltestel­le organisier­en. Ein Blick zum Nachbarn Luxemburg zeigt, dass dort konsequent­e Schritte in Richtung einer neuen Aufteilung der Mobilität vorgenomme­n werden. Dort werden Parkplätze kontingent­iert oder abgeschaff­t, die Zahl der Verbindung­en und die Attraktivi­tät der Haltestell­en und des Park&Ride deutlich erhöht, und die Nutzung von Bus&Bahn ist dort sogar kostenlos.

Volker Selzer, Sulzbach

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