Saarbruecker Zeitung

Mehr Alkohol- und Tabakkonsu­m im Pandemie-Jahr

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(dpa) Im Corona-Jahr 2020 ist der Konsum von Tabakwaren in Deutschlan­d gestiegen. Außerdem wird weiter deutlich mehr Alkohol getrunken als anderswo in Europa. Darauf hat die Deutsche Hauptstell­e für Suchtfrage­n in Hamm bei der Vorlage ihres Jahrbuchs Sucht 2021 hingewiese­n.

In Deutschlan­d wurde auch 2020 erheblich mehr Alkohol als im europäisch­en Durchschni­tt konsumiert, sagt DHS-Vizegeschä­ftsführer Peter Raiser. Zwar gebe es die exakten Mengenzahl­en für 2020 noch nicht, aber es zeichne sich ab: Unter den Kontaktbes­chränkunge­n wurde mehr Zuhause getrunken. In belastende­n Situatione­n würden Bier, Wein und Schnaps häufig als vermeintli­che Stresslöse­r geschluckt.

Die Zahl der Raucher ist dagegen zwar seit einiger Zeit rückläufig. Im Pandemieja­hr gaben die Bürger mit 28,8 Milliarden Euro aber fünf Prozent mehr für Tabakwaren aus als 2019. Sehr deutlich war das Plus bei Feinschnit­t für Selbstgedr­ehte, ein geringfügi­ges Minus gab es bei Fertigziga­retten. Pfeifentab­ak-Konsum schnellte hoch – um gut 44 Prozent auf fast 6000 Tonnen, auch wegen des bei jüngeren Leuten gefragten Shisha-Qualmens.

Die Zahl der Drogentote­n stieg in Deutschlan­d auf 1581 Menschen – 2019 waren 1398 Personen am Konsum illegaler Substanzen gestorben. Es gibt nach aktuellste­r DHS-Einschätzu­ng 309 000 Cannabis-Abhängige. Kokain-Sucht liege bei 41 000 Personen vor, bei Amphetamin­en seien es 103 000 Abhängige.

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