Nicht ins Bett gehen
Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett, wusste schon ein Schlager, erkannte aber nicht das Grundproblem. Denn hier geht es nicht um eine Leseratte, sondern um „Revenge-Bedtime-Prokastination“, das Verzögern des Zubettgehens aus Rache!
Dabei handelt es sich nicht etwa um das Erkennen des Phänomens „Ich will noch nicht ins Bett“– das kann ja jedes Kind seit Erfindung dieses Möbelstücks. Nein, ausgeschlafene niederländische Forscher haben nun den Rache-Aspekt herausgearbeitet. Wer das Zubettgehen herausschiebe, leiste durch sein langes Wachbleiben Widerstand gegen äußere Lebensumstände. Also die Müdigkeit. Gerade Menschen, die sonst kaum freie Zeit hätten, nähmen sie sich dann nachts – mit der Einstellung „Nimm das, Alltag!“Im Grunde ist der Wachbleiber also nicht etwa zu träge, ins Bett zu gehen. Er ist ein Revolutionär. Völker, gähnt die Signale!
Doch leider ist der Kampf gegen den Alltag damit noch nicht gewonnen. Denn er schlägt mit seiner grausamsten Waffe zurück, um die sich eigentlich mal die Genfer Menschenrechtskonvention kümmern sollte: mit dem Wecker.