FCS und FCK verurteilen Provokation
Beleidigende Aktion am Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern kommt bei Vereinen nicht gut an.
(cor) Vor dem Derby in der 3. Fußball-Liga zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Saarbrücken haben offensichtlich Anhänger des FCS mit einer gezielten Provokation vor dem Fritz-Walter-Stadion die Stimmung angeheizt. Unbekannte hängten in der Nacht ein beleidigendes Plakat mit Bezug auf die Ikone Fritz Walter und die derzeitige sportliche Notlage auf und stellten mehrere Friedhofskreuze und einen Sarg auf, wie auf Fotos in Fanforen zu sehen ist.
Während FCK-Trainer Marco Antwerpen die Aktion aufs Schärfste verurteilte, „weil sie einfach geschmacklos sind“, sah es Hendrick Zuck, Saarländer in Diensten des FCK, als „weniger dramatisch vor einem Derby“, es werde „die Mannschaft zusätzlich motivieren“.
Provokationen bei Fußball-Lokalkämpfen sind nicht neu, Beispiele gibt es genug. 2008 bemalten Fans des FC Bayern München das Stadion an der Grünwalder Straße, die Heimspielstätte des Stadtrivalen 1860, in den Farben rot und weiß. Im Vorfeld des Niedersachsen-Derbys der Bundesliga 2013/2014 zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig hatte die Polizei ein herrenloses Hausschwein mit 96-Schal aufgegriffen. 2016 flog beim Spiel Dynamo Dresden gegen RB Leipzig ein echter Bullenkopf aus dem Dresdner Fanblock. Bei einem Gastspiel des FCS in Mannheim 2014 waren die Wellenbrecher im Gästeblock mit Fäkalien verschmiert. Die Geschmacklosigkeit kennt nach unten offenbar keine Grenzen.
„Wir distanzieren uns von der Aktion“, sagt FCS-Geschäftsführer David Fischer: „Natürlich gehören Emotionen und Rivalität zu einem Derby. Was diese Woche passiert ist, ist für uns aber nicht tolerierbar.“Dass sich am Samstag um kurz nach 11 Uhr einige Fans vor dem FC-Sportfeld versammeln wollen, um die Mannschaft „Corona-konform“und stimmungsvoll zum Derby zu verabschieden, soll in jedem Fall eine positive Motivation werden.