Saarland haftet bei Astrazeneca-Impfschäden
Wenn alle Personen der Priorisierungsgruppe 3 geimpft sind, wollen die Sozialdemokraten eine Gruppe besonders in den Fokus stellen.
Das Saarland haftet künftig bei Impfschäden nach einer Impfung mit Astrazeneca bei Menschen unter 60 Jahren. Laut Saar-Gesundheitsministerium wird die Impfung mit Astrazeneca auch weiterhin für unter 60-Jährige empfohlen.
Dass die Impf-Reihenfolge auf Priorisierungen gründet, ist nach Ansicht der SPD im Saarland der richtige Weg. Wichtig sei gewesen und sei es immer noch, vulnerable Personen zuerst zu schützen. Wenn allerdings die Impfberechtigten der Priorisierungsgruppe 3 „Ende Mai, Anfang Juni durch sind“, werde es nicht mehr darum gehen, weitere Priorisierungen zu machen, sagte am Montag der SPD-Fraktionsvize im Landtag und gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion, Magnus Jung.
„Sondern möglichst viele zur Impfung zu bringen.“Im bisherigen Verlauf der Pandemie habe sich gezeigt, dass das Infektionsgeschehen in sozial benachteiligten Stadtquartieren stärker sei als in anderen Wohnvierteln. Weshalb die Sozialdemokraten möglichst schnell den Fokus auf diese Bewohner legen möchten.
„In diesen Quartieren fällt den Menschen der Zugang zum Impfsystem
nicht so leicht. Aus welchen Gründen auch immer.“Dort müsse der Staat stärkere Anstrengungen unternehmen, damit sich die Menschen impfen lassen. Dazu gehöre nach Ansicht des SPD-Gesundheitspolitikers eine ausführliche Information, nicht nur auf Deutsch, sondern auch in mehreren Sprachen. „Außerdem ein Impf-Angebot im Quartier.“Mit den Gesundheitsämtern
und der Landesregierung müsste dafür in den kommenden Wochen einiges auf den Weg gebracht werden.
Nach Schätzungen Jungs leben im Saarland etwa 60 000 bis 80 000 Menschen in sozial benachteiligten Quartieren. Nach „sozio-ökonomischen Bedingungen“seien das Wohnviertel, „in denen die „Arbeitslosigkeit hoch ist, der Anteil der Menschen, die Sozialhilfe empfangen, hoch ist, in denen eine überdurchschnittliche Quote an Migranten leben, in denen der Bildungsgrad niedrig ist und die Wohnungen klein sind“, erklärte Jung.