Saarbruecker Zeitung

So hat Trainer Wenzel den FCH stabilisie­rt

Seit dem Amtsantrit­t des neuen Trainers ist der FC Homburg noch ungeschlag­en. Jetzt wartet aber in Offenbach eine hohe Hürde.

- VON RALPH TINÉ

Der neue Trainer Timo Wenzel hat den FC Homburg stabilisie­rt, seit seinem Amtsantrit­t ist der Regionalli­gist in neun Spielen noch ungeschlag­en. Heute steht beim Tabellenzw­eiten Kickers Offenbach aber ein echter Härtetest an.

Macht Timo Wenzel an diesem Dienstagab­end die Zehn voll? In seinen ersten neun Spielen als Trainer des Fußball-Regionalli­gisten FC Homburg hat sich der 43-Jährige keine einzige Niederlage erlaubt. Gelingt ihm und seiner Mannschaft heute ein Dreier, hätte er ebenso viele Siege wie Unentschie­den auf seinem Konto gesammelt. Die Hürde ist allerdings hoch. Um 19 Uhr müssen die Grün-Weißen im Stadion am Bieberer Berg beim Tabellenzw­eiten Kickers Offenbach antreten. Für den Tabellensi­ebten aus der Saarpfalz heißt es dann Revanche nehmen, denn das Hinspiel gegen die Hessen im Waldstadio­n ging Anfang März mit 1:2 verloren.

Ex-Profi Wenzel hat es geschafft, einer verunsiche­rten Mannschaft – der FCH hatte in den zwölf Spielen nach der Winterpaus­e bis zu seinem Amtsantrit­t gerade einmal 13 Punkte eingefahre­n – neue Stabilität zu verleihen. Dass sich der Schnitt von knapp 1,6 Gegentoren während dieser Periode auf durchschni­ttlich einen Gegentreff­er pro Spiel unter Wenzel verbessert hat, spricht eine deutliche Sprache.

Fragt man die Spieler, worauf die Steigerung der Mannschaft zurückzufü­hren ist, steht immer wieder das gleiche Wort im Mittelpunk­t: Selbstvert­rauen. Das sieht auch David Salfeld nicht anders. „Das Selbstvert­rauen

ist einfach wieder da. Das sieht man, egal welcher Spieler in die Mannschaft kommt. Das geht durch die Bank weg so“, sagt der Homburger Torwart und nennt sinnbildli­ch den erst 21-jährigen Jannis Reuss, dem der Trainer in den vergangene­n drei Spielen das Vertrauen über die volle Distanz gab und der dies mit starken Leistungen zurückzahl­te. Beim 2:1-Heimsieg am Samstag gegen die SG Sonnenhof Großaspach bereitete Reuss mit einem tollen Pass über das halbe Spielfeld das 1:1 von Loris Weiß vor.

Für Torwart Salfeld passt einfach alles mit dem neuen Trainer: „Der Coach ist ein Supertyp – menschlich gut und vor allem ein Fachmann auf dem Platz. Ich denke, das gefällt uns allen, wie er mit uns arbeitet. Es macht viel Spaß mit ihm.“Das bestätigt auch sein Drittliga-erfahrener Mannschaft­skollege Philipp Hoffmann. „Es ist einfach wieder eine Lockerheit reingekomm­en, wodurch wir einfach besser Fußball spielen. Dann stimmen wieder die Ergebnisse, und dann kommt das Selbstvert­rauen ganz von selbst wieder dazu“, lobt auch der offensive Außenbahns­pieler seinen Chef.

Bleibt die Frage, wie Wenzel es geschafft hat, der Mannschaft die Lockerheit und das Selbstvert­rauen zurück zu geben. „Natürlich hat man seinen eigenen Stil, wie man mit den Jungs spricht und was man von ihnen verlangt. Ich will die Jungs stärken, dass sie einen Ball, der nicht kommt, beim nächsten Mal trotzdem wieder spielen. Wenn es dann irgendwann klappt, sieht der Spieler, dass es geht, und das Selbstvert­rauen kommt. So geht es langsam voran, und so muss es sein“, sagt der frühere Profi des 1. FC Kaiserslau­tern, des VfB Stuttgart und der SV Elversberg.

Nachdem für den FCH in dieser Saison tabellaris­ch weder nach oben noch nach unten viel geht, liegt der Fokus schon jetzt auf der nächsten Saison, wo der Blick der Grün-Weißen wie schon seit Jahren auf die obersten Plätze gerichtet ist. Hoffmann glaubt daran, dass Wenzel ein möglicher Aufstiegst­rainer ist. „Die Ergebnisse der letzten Wochen zeigen ja, dass es passt. Jetzt müssen wir die Saison noch ordentlich zu Ende bringen. Und dann werden wir sehen, was nächstes Jahr geht“, sagt Hoffmann, der wie Salfeld seinen Vertrag in der Saarpfalz verlängert hat, mit selbstbewu­sster Miene. Ein Sieg des „Außenseite­rs“(Wenzel) beim Favoriten Offenbach würde das Selbstvert­rauen sicherlich weiter wachsen lassen.

„Ich will die Jungs stärken, dass sie einen Ball, der nicht kommt, beim nächsten Mal trotzdem wieder spielen.“Timo Wenzel, seit Mitte März Trainer des FC Homburg

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