Saarbruecker Zeitung

Hexen wollen Fahrradstr­aße bei Ensheim

Manche Hexen ziehen das Fahrrad dem Besen vor: Ein falsches, in der Hexennacht aufgestell­tes Bauschild kündigt eine „Fahrrad-Schnellstr­aße“an. Auch in Püttlingen wirkten Schilder-Hexen.

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(bub/ mr) In der Hexennacht wurde an der Flughafens­traße ein Bauschild aufgestell­t, dass auf den angebliche­n Neubau einer „Fahrrad-Schnellstr­aße“zwischen Ensheim und Saarbrücke­n hinweist. Wahr ist daran, dass es dort ab Mitte Mai wirklich eine Großbauste­lle geben wird, weil wegen drohenden Hangrutsch­s die Fahrbahn neu befestigt werden muss (wir berichtete­n). Die Folge ist eine mehrwöchig­e Vollsperru­ng zwischen Ensheim und Fechingen, eine Umleitung erfolgt über Eschringen oder die Staffelstr­ecke zur Autobahn.

Die Macher des Schildes hatten wohl zweierlei im Sinn: den Wunsch nach weniger Verkehrslä­rm und nach einer Radwegeanb­indung von Ensheim nach Fechingen, wo es aktuell aber auch keinen Gehweg gibt. Nur über Waldwege sind die Orte miteinande­r verbunden, was in Abend- und Nachtstund­en wenig hilft. Der Landesbetr­ieb für Straßenbau (LfS) investiert dennoch in einen Radweg, allerdings im Wogbachtal unterhalb und parallel zur Flughafens­traße in der Senke. Hier baut der LfS seit Montag für ein besseres Radwegenet­z im Saarland. Die Strecke wird Teil des Saar-Nahe-Höhenradwe­gs im Bereich Saarbrücke­n-Ensheim. „Es handelt sich um ein Teilstück im Wogbachtal in sogenannte­r Schotterba­uweise“, erklärt Thomas Thiel, Sprecher des Landesbetr­iebs, „der Weg wird zunächst mit einer Schotter-Tragschich­t neu profiliert. Die gute Befahrbark­eit für Fahrräder wird dann durch eine feinkörnig­e Deckschich­t sichergest­ellt“. Auch die Bereiche neben dem Radweg würden überarbeit­et. In die etwa 2000 Meter lange Strecke investiere der LfS rund 96 000 Euro. Die Ortslage Ensheim hat von dieser Anbindung eher wenig, der Radweg im Wogbachtal ist eher für Ausflügler von Interesse.

Ein in der Hexennacht „umgestalte­tes“

Ortsschild entdeckte Georg Fox: Vor dem Püttlinger Stadtteil Köllerbach – auf der Landstraße von der Ritterstra­ße zum Sommerberg – heißt es jetzt nicht mehr „Köllerbach – Stadt Püttlingen“sondern „Köllerbach statt Püttlingen“. Da müssen womöglich Köllerbach­er Patrioten ihrem Unmut über die Gebietsref­orm von 1974 Luft verschafft haben, als Köllerbach Püttlingen zugeschlag­en wurde, mutmaßt augenzwink­ernd Georg Fox – und ergänzt: „Vielleicht ist es aber nur ein Hinweis, dass man lieber in Köllerbach statt in Püttlingen wohnt? Wääs mers?“

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