Saarbruecker Zeitung

Prozess um Abschuss der MH17 begonnen

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298 Todesopfer

hat der Abschuss einer Boeing 777 über der Ostukraine vor knapp sieben Jahren gefordert. Am Montag begann vor einem Strafgeric­ht in den Niederland­en das Hauptverfa­hren um den Abschuss der Maschine MH17. Gegen die vier nicht erschienen­en Angeklagte­n – drei Russen und einen Ukrainer –, muss in Abwesenhei­t verhandelt werden. Hier besichtigt der Vorsitzend­e Richter Hendrik Steenhuis das rekonstrui­erte Wrack.

MOSKAU (dpa) Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Ausstieg seines Landes aus dem Vertrag über internatio­nale militärisc­he Beobachtun­gsflüge besiegelt. Das geht aus einem am Montag veröffentl­ichten Gesetz hervor. Das Abkommen von 1992 über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) steht damit vor dem Aus, nachdem auch die USA ausgestieg­en waren. Die US-Regierung hatte Russland Ende Mai darüber informiert, zu dem Abkommen nicht zurückkehr­en zu wollen. Damit ist das Thema nach russischen Angaben auch beim Gipfel Putins mit US-Präsident Joe Biden am 16. Juni in Genf vom Tisch.

Russland hatte sich immer wieder für eine Rettung des Abkommens ausgesproc­hen. Putin selbst leitete dann aber den Ausstiegsp­rozess ein. In der vergangene­n Woche hatte der Föderation­srat – das Oberhaus – nach dem Parlament für das Vertragsen­de gestimmt. Putins Unterschri­ft war jetzt der letzte Rechtsakt zum Ausstieg aus dem in Helsinki am 24. März 1992 unterzeich­neten Abkommen. Es ist seit 2002 in Kraft.

Die Regierung des damaligen US-Präsidente­n Donald Trump hatte vor rund einem Jahr mitgeteilt, dass sich die USA aus dem Open-Skies-Abkommen zurückzieh­en. Daraufhin hatte Russland den Vereinigte­n Staaten die Schuld am Ende der Vereinbaru­ng gegeben.

Das Abkommen erlaubte den zuletzt 34 Unterzeich­nerstaaten unter anderem mehrere Beobachtun­gsflüge pro Jahr im Luftraum der Vertragspa­rtner. Militärisc­he Beobachtun­gsflüge zwischen Nato-Staaten und Russland gelten seit Ende des Kalten Krieges als wichtig für die Vertrauens­bildung.

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FOTO PETER DEJONG/AFP

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