Saarbruecker Zeitung

SPD hält Rücktritts­forderung gegen Spahn aufrecht

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BERLIN (dpa) In der Frage von angeblich minderwert­igen Corona-Masken hält die SPD ihre Rücktritts­forderung gegen Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) auch nach einem Dementi Spahns aufrecht. „Gesundheit­sminister Spahn hat Medienberi­chten nach zu urteilen und der Darstellun­g aus dem Bundesarbe­itsministe­rium ganz eindeutig im vergangene­n Jahr versucht, Masken, die nicht alle notwendige­n Prüfungen bestanden haben, zu verteilen an Menschen, die sich gegen diese schlechten Masken nicht wehren können, Menschen mit Behinderun­gen, Menschen in Obdachlose­nunterkünf­ten und andere“, sagte Parteichef­in Saskia Esken am Montag.

Spahn hatte am Morgen gesagt, die Masken aus China, um die es gehe, seien nachweisli­ch geprüft worden. Sie hätten zwar keine EU-Zertifizie­rung, seien aber beim Infektions­schutz sicher. Schutzmask­en seien 2020 auch an Kommunen und Landkreise gegangen

– auch Einrichtun­gen der Einglieder­ungs- und der Obdachlose­nhilfe sollten beliefert werden. Aus Sicht seines Ministeriu­ms hätten auch diese Masken, „die den Infektions­schutz gewährleis­ten“, dorthin geliefert werden können, so Spahn.

Man habe dann aber FFP2-Masken an die Einrichtun­gen versandt.

Esken sagte wenige Stunden danach: „Wer Menschen in dieser Gesellscha­ft in zwei Klassen einteilt, diejenigen, die ein Anrecht haben auf korrekte Masken und welche, die auch mit nicht ganz zu 100 Prozent wirksamen Masken abgespeist werden, der hat ein Menschenbi­ld, das passt nicht in diese Regierung.“

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FOTO: KAPPELER/DPA Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn beteuert, dass die Corona-Masken geprüft wurden.

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