Saarbruecker Zeitung

Google akzeptiert Millionens­trafe in Frankreich

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PARIS (dpa) Google zahlt in Frankreich eine vom Kartellamt verhängte Buße von 220 Millionen Euro wegen der Bevorzugun­g eigener Dienste bei der Zuteilung von Online-Werbeplätz­en. Der US-Konzern habe die Vorwürfe nicht bestritten, das Bußgeld sei nun im Rahmen eines Vergleichs angeordnet worden, teilte die französisc­he Wettbewerb­sbehörde am Montag mit. Das Kartellamt war von mehreren Verlagsgru­ppen angerufen worden, darunter die News Corp des internatio­nalen Medienunte­rnehmers Rupert Murdoch und der französisc­he Figaro-Verlag. Sie warfen Google einen Missbrauch seiner marktbeher­rschenden Stellung vor.

Im konkreten Fall geht es um die Frage, ob der Suchmaschi­nenriese seine Vormachtst­ellung im digitalen Werbegesch­äft rechtswidr­ig ausgenutzt hat. Seit der Übernahme des Werbe-Spezialist­en Doubleclic­k im Jahr 2009 betreibt Google eine Plattform für Werbeschal­tungen („Doubleclic­k for Publisher“), die inzwischen unter der Google-Marke betrieben wird. Diese Plattform wird von vielen großen Online-Publishern und Verlagen genutzt, um Anzeigenpl­ätze zum Verkauf anzubieten. Die Beschwerde lautete, dass Google-Kunden bei der eigentlich­en Zuteilung der Werbeplätz­e beim Anzeigenau­ktionshaus Google Ad Exchange einen Vorteil eingeräumt wurde. So seien die Google-Kunden teilweise mit Informatio­nen über konkurrier­ende Gebote versorgt worden.

Google stimmte in dem Vergleich auch zu, sein Verhalten zu ändern: „Wir werden diese Änderungen in den kommenden Monaten testen und weiterentw­ickeln, bevor wir sie auf breiterer Basis, teilweise auch weltweit, ausrollen“, erklärte Google.

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