„Die Finals“sind auf demWeg zur festen Einrichtung
Multisport-Veranstaltung in Nordrhein-Westfalen, Braunschweig und Berlin machte vor allem den Sportlern Spaß.
DÜSSELDORF (dpa) Der Weg zu einer deutschen Sport-Institution ist noch weit, doch „Die Finals“scheinen auf der richtigen Straße. Bei ihrer zweiten Auflage verzeichnete die Multisport-Veranstaltung zumindest ordentliche Einschaltquoten, viele Sportler waren – auch durch die vereinzelte Rückkehr von Zuschauern – regelrecht euphorisiert, und manche Funktionäre denken schon an eine Expansion.
„Die Finals sind eine großartige Plattform, weil sie allumfassend sind und einen Hauch von Olympia verbreiten“, sagte Gesa Krause, zweimalige Europameisterin und WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Alfons Hölzl, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes, fühlte sich bestärkt, „dass „Die Finals“das richtige Konzept für den Sommersport darstellen. Uns würde freuen, wenn „Die Finals“und gerne noch weitere Multiveranstaltungen zu festen Einrichtungen würden. Denn auch die Zuschauer benötigen Zeit, um sich an derartige Formate zu gewöhnen.“
Wenn es nach ARD und ZDF geht, wird es jedenfalls weiterhin „Die Finals“geben. Die Einschaltquoten waren nach schwachem Start am Wochenende gut. Am Sonntag lagen sie bei der ARD für mehrere Stunden durchgängig über der Eine-Million-Grenze. Bei der Leichtathletik am Samstag sahen gar 2,24 Millionen zu. „Die Finals haben zweifellos Zukunft“, sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann. „Verschiedene Standorte und quasi kein Publikum, das sind nicht die Rahmenbedingungen, die wir uns wünschen. Aber das war Covid geschuldet.“Hagen Boßdorf, Geschäftsführer der Finals GmbH, prüft nach der Premiere 2019 in Berlin und der coronabedingten Absage im Vorjahr derzeit „im Auftrag von ARD und ZDF die Umsetzung der Finals in den kommenden Jahren“.
Doch das entstehende Event-Gefühl könnte, zumindest langfristig, auch einen positiven Effekt für eine deutsche Olympia-Bewerbung haben. Michael Mronz, der Mann hinter der Bewerbung von RheinRuhr, lobte die Veranstalter in Nordrhein-Westfalen, Berlin und Braunschweig „für die hervorragende Organisation“. „Die Finals“hätten „einmal mehr gezeigt: Deutschland kann Sportgroßveranstaltungen.“
Dabei könnte das Programm irgendwann noch mehr umfassen als die diesmaligen 18 Sportarten und 140 Entscheidungen. Lutz Buschkow, Leistungssportdirektor des Deutschen Schwimm-Verbandes, erklärte, man wolle „gern auch noch mit weiteren unserer insgesamt fünf olympischen Sportarten“Teil der Finals sein. Diesmal waren die Beckenschwimmer und Wasserspringer dabei, Wasserballer, Freiwasserschwimmer und Synchronschwimmer könnten folgen.
Viele kleinere Sportarten freuen sich im derzeitigen Format darüber, als Teil des großen Ganzen eine größere Bühne zu bekommen. „Die Finals sind ein tolles Format für uns“, sagte Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes: „Uns tut gut, dass wir die Vielfalt unserer Sportart einem großen Publikum vorführen können.“Schließlich waren „Die Finals“mit ihren vereinzelten Zuschauern auch ein Zeichen der Hoffnung.