Verbände fordern mehr bezahlbare Wohnungen
Der Aktionstag „ Mietenstopp“fand bundesweit in 86 Städten statt. Auch in Saarbrücken gingen Gewerkschaften und Sozialverband auf die Straße.
Der Sozialverband VdK Saarland fordert von der Landesregierung Pläne für mehr bezahlbaren Wohnraum. Mit einer Protestaktion machten der VdK sowie andere Verbände und Gewerkschaften am Sonntag auf die stetig steigenden Mietpreise in Saarbrücken aufmerksam.
SAARBRÜCKEN (bub) Der Sozialverband VdK Saarland fordert von der Landesregierung Pläne für mehr bezahlbaren Wohnraum. Mit einer Foto- und Videoaktion auf der Alten Brücke in Saarbrücken protestierten am Samstag ein Bündnis aus mehreren Geschwerkschaften und Organisationen. An dem bundesweiten Aktionstag der Kampagne „Mietenstopp“beteiligten sich der DGB-Region Saar, der DGB-Kreisverband Saarbrücken, die IG Bau und der VdK. Auch die Bundestagsabgeordneten Josephine Ortleb (SPD) und Thomas Lutze (Die Linke) folgten dem Aufruf.
„Auch in unserer Landeshauptstadt Saarbrücken sind bezahlbare Mietwohnungen Mangelware“, erklärte DGB-Saar Regionalgeschäftsführerin Bettina Altesleben. „In Saarbrücken sind die Mieten in den letzten fünf Jahren um zwölf Prozent gestiegen. Während 2016 für einen Quadratmeter noch 6,94 Euro zu zahlen waren, mussten Anfang 2021 bereits 7,78 Euro gezahlt werden“, sagte Altesleben. Der Sozialverband VdK-Saarland wies zudem darauf hin, dass das Saarland 2005 noch über 5000 Sozialwohnungen verfügt habe – inzwischen seien es hingegen nur noch 560. Der öffentliche Wohnungsbau sei laut VdK nicht existent.
Um den Preissteigerungen auf dem Mietenmarkt entgegenzuwirken, fordert das Bündnis einen sechsjährigen Mietenstopp. In diesem Zeitraum sollten mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden. Die Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau sollen dafür ausgeweitet werden. Zudem müssten Bund, Länder und Kommunen wieder verstärkt ihrer Verantwortung als Anbieter öffentlicher Wohnungen gerecht werden.
Anlass des Aktionstages war eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung zur Überbelastung durch hohe Mieten. Als überbelastet gilt hier, wer inklusive Betriebs- und Heizkosten mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben muss. Saarbrücken landete in dieser Studie auf Platz drei von 77 überprüften deutschen Großstädten. Rund 58 Prozent der Saarbrücker Haushalte betrifft die Überbelastung. Mehr als ein Drittel muss über 40 Prozent des Haushaltseinkommens aufwenden, bei 15 Prozent fließt laut Studie sogar die Hälfte des Einkommens in die Warmmiete. Der Aktionstag Mietenstopp fand in 86 Städten statt.