BC Bischmisheim ist erneut deutscher Meister
Badmintonspieler des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim werden zum zehnten Mal deutscher Mannschaftsmeister.
Der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim hat am Sonntag zum zehnten Mal die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Badminton gewonnen. Im Endspiel setzte sich der Serienmeister BCB mit 4:1 gegen den 1. BC Wipperfeld durch.
WIPPERFÜRTH Es war das erwartete Finale beim „Final Four“um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Gastgeber 1. BC Wipperfeld, die selbst ernannten „Löwen“, und der 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim standen sich am Sonntagnachmittag im nordrhein-westfälischen Wipperfürth gegenüber. Der BCB hatte sich am Samstag ebenso souverän in seinem Halbfinale mit 4:1 gegen den TV Refrath durchgesetzt wie die Wipperfelder mit dem gleichen Ergebnis gegen den SC Union Lüdinghausen. Und um es vorwegzunehmen – das 4:1 war auch das Ergebnis des großen Finales.
Die vier zweifellos besten deutschen Doppelspieler trafen gleich zum Finalbeginn aufeinander. Marvin Seidel und Peter Käsbauer duellierten sich mit den Wipperfeldern Jones Ralfy Jansen und Mark Lamsfuß. International spielen die vier anders zusammen – Seidel fährt bekanntlich mit Lamsfuß nach Tokio, Käsbauer/Jansen rangieren immerhin auf Platz 34 der Welt. Während die BCB’ler Schwierigkeiten hatten, ins Spiel zu kommen, wirkten ihre Gegner eingespielter. Doch Seidel/Käsbauer bissen sich in die Begegnung, gewannen nach den verlorenen ersten beiden Sätzen die Durchgänge drei und vier. Satz fünf sah nach einer klaren Sache für die Saarländer aus, die mit 8:3 führten. Lamsfuß/Jansen kamen auf 8:9 ran – doch dann machten Seidel/Käsbauer den Sack mit 11:8 zu.
Damit stand es 2:0 für den BCB, denn zuvor hatten die Bischmisheimer schon das Damendoppel für sich entschieden. Olympiafahrerin
Isabel Herttrich und Stine Küspert legten dabei den verlorenen ersten Satz gegen Jie Yao und Kristin Kuuba schnell zur Seite und präsentierten sich danach hellwach und angriffsstark. Am Ende war das 8:11, 11:7, 11:7 und 11:9 relativ ungefährdet.
Im ersten Herreneinzel traf Bischmisheims Fabian Roth auf den Schweden Felix Burestedt. Roth hat eine lange Leidenszeit hinter sich, war beinahe zwei Jahre lang verletzt und tastet sich erst wieder langsam an sein altes Leistungsniveau heran. Das gelang ihm gegen den Weltranglisten-57. auch phasenweise – aber nicht konstant genug. Trotzdem war seine 6:11, 11:7, 8:11 und 6:11-Niederlage kein Beinbruch – denn der BCB, traditionell seit Jahren stark in den Doppeldisziplinen, legte sofort nach. Altmeister Michael Fuchs, Olympia-Fünfter von 2012 in London und mittlerweile 39 Jahre alt, war es vorbehalten, an der Seite von Ruben Jille im zweiten Herrendoppel auf 3:1 für den BCB zu stellen. Fuchs/Jille hatten mit Iikka Heino und Adam Mendrek beim 11:8, 11:9 und 11:3 kaum Probleme.
Ein Punkt fehlte dem BCB nun noch zum zehnten deutschen Meistertitel. Ein Sieg aus drei Spielen musste her – und der kam früh. Die Indonesierin Priskila Siahaya, 24-jähriger Neuzugang vom TSV Trittau, duellierte sich mit Daniel Nikolov im zweiten Herreneinzel, wer denn den siegbringenden Punkt beisteuern würde. Weil Siahaya nach zwei gewonnenen Sätzen den dritten gegen die Estin Kristin
Kuuba verlor, war Nikolov gegen Samuel Hsiao schneller fertig. Nachdem er seinen dritten Matchball zum 11:7, 11:2, 11:8 verwandelt hatte, stürmten seine Mannschaftskollegen – die eigentlich noch spielende Siahaya inklusive – sein Feld und feierten den Sieg in der „Höhle des Löwen“. Die wird bald Heimat von Marvin Seidel sein – der beim KV St. Ingbert groß gewordene Doppelspezialist wechselt nach SZ-Informationen nach den Olympischen Spielen in Tokio zum 1. BC Wipperfeld.