Saarbruecker Zeitung

Vorgänge im Saarland „Sonderfall“für Lafontaine

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BERLIN (dpa) Im parteiinte­rnen Streit bei der Linken hat Partei-Mitbegründ­er Oskar Lafontaine versöhnlic­he Töne angeschlag­en. „Wir müssen alle Anstrengun­gen unternehme­n, um wieder in den Bundestag zu kommen“, sagte der saarländis­che Linkenfrak­tionschef. „Darin herrscht große Übereinsti­mmung. Die Linke ist die einzige Kraft, die gegen Kriegseins­ätze und Sozialabba­u stimmt. Darin unterschei­det sie sich wesentlich von den anderen Parteien.“

Die Streitigke­iten im saarländis­chen Landesverb­and seien „ein Sonderfall, der mit der Linken insgesamt nichts zu tun hat“, sagte Lafontaine weiter. Deshalb sei es auch falsch, zu behaupten, er habe dazu aufgerufen, die Linke nicht zu wählen. Lafontaine hatte über den Spitzenkan­didaten der Saar-Linken für die Bundestags­wahl, Thomas Lutze, gesagt, „Kandidat Lutze kann nicht unterstütz­t werden“. Der Landesvors­itzende betreibe seit Jahren ein „Betrugssys­tem“bei den Mitglieder­listen der Partei, um sich über „den Kauf von Mitglieder­n“Unterstütz­ung zu sichern. Die Aussagen hatten in der Linken Kritik ausgelöst.

Zum Auftakt eines zweitägige­n Online-Parteitags an diesem Samstag, bei dem das Wahlprogra­mm beschlosse­n wurde, hatte Parteichef­in Susanne Hennig-Wellsow von einem Gespräch mit Lafontaine berichtet. „Ich war gestern bei Oskar, aus der tiefen Überzeugun­g, (...) dass wir miteinande­r reden müssen. Wir haben nicht so große Unterschie­de.“Lafontaine habe die Partei mitgegründ­et, sagte Hennig-Wellsow. „Wir sind jetzt 14 Jahre alt, und wir sind jetzt in der Situation, wo es auf uns ankommt. Warum sollten wir an dieser Stelle aufstecken.“

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FOTO: DIETZE/DPA Der frühere Lin ken-Vorsitzend­e Oskar Lafon taine

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