Saarbruecker Zeitung

Kramp-Karrenbaue­r führt Landeslist­e an

Die Delegierte­n der SaarCDU haben im Elversberg­er Stadion ihre Landeslist­e für den Bundestags­wahlkampf aufgestell­t. Die gepfeffert­en Reden machten schnell klar, welche Partei als größter Gegner gilt.

- VON HÉLÈNE MAILLASSON

ELVERSBERG Auftrag erfüllt für Annegret Kramp-Karrenbaue­r: Auf der Landesvert­reterversa­mmlung im Elversberg­er Stadion wurde sie von ihren CDU-Parteifreu­nden mit 98,5 Prozent der Stimmen zur Spitzenkan­didatin für die Landeslist­e gewählt, dem „Team Saarland“, wie die Saar-CDU das selbst nennt. Damit wird Kramp-Karrenbaue­r höchstwahr­scheinlich ab Herbst in den Bundestag einziehen.

Das Ziel heißt für sie aber ganz klar: Regierung und nicht Opposition­sbank. „In diesem Wahlkampf geht es darum, ob diejenigen, die nach uns kommen, immer noch in einem Land von Wohlstand und Frieden leben werden“, sagte Kramp-Karrenbaue­r in ihrer Rede. Es gehe darum, den Klimawande­l zu bekämpfen, aber dabei auch die Industrie mitzunehme­n – so der klare Fingerzeig in Richtung Grüne. Was harter Strukturwa­ndel bedeute, würde den Menschen bundesweit Angst machen, führte sie weiter aus. Mit welchen Einschnitt­en dies verbunden sei, wüssten die Saarländer nur zu gut. „Das Saarland wird in Berlin auch weiter starke Stimmen brauchen“, so die Bundesvert­eidigungsm­inisterin.

Obwohl sie nun in Berlin schaltet und waltet, ist die 58-Jährige in ihrer Heimat offenbar nach wie vor der Liebling der Basis. Kaum trat sie ans Rednerpult, hatten die ersten Delegierte­n ihre Handys gezückt, um Kramp-Karrenbaue­rs Auftritt zu verewigen. Eine solche Geschlosse­nheit, wie sie in den Reihen der Saar-CDU herrsche, wünsche sie sich auch für die gesamte Union, sagte die frühere saarländis­che Regierungs­chefin. Geschlosse­ne Reihen zeigte die Partei im Elversberg­er Stadion durch eine gut besetzte Tribüne, ausgelasse­ne Stimmung, keine Gegenkandi­daturen und gute Ergebnisse für die Spitzenplä­tze.

Davon profitiert­e auch Peter Altmaier, der mit 94,9 Prozent auf Platz zwei gewählt wurde. Auch für ihn hatte Landeschef und Ministerpr­äsident Tobias Hans zu Beginn der Versammlun­g kräftig die Werbetromm­el gerührt. Altmaier habe dafür gesorgt, dass Deutschlan­d wirtschaft­lich glimpflich­er als andere Länder durch die Corona-Krise komme und sich für die nächsten Jahre sogar ein Wachstumss­chub abzeichne. „Er ist unser Bundeswirt­schaftsmin­ister, war aber auch schon Bundesumwe­ltminister und Kanzleramt­schef. Er hat aber noch nicht alle Ressorts durch“, scherzte Hans. Der Hinweis auf Altmaiers früheres Amt als Umweltmini­ster war gewiss kein Zufall. Klima- und Wirtschaft­spolitik versöhnen, das könne nur die CDU, führte Hans weiter aus. „Wir werden aber nicht in den Alltag der Menschen hineinregi­eren. Wir werden sie nicht bevormunde­n, wie die Grünen es auch während der Pandemie ständig gemacht haben“, so der Landeschef.

Gegen die Grünen schoss auch der Generalsek­retär der Saar-CDU und Kandidat für den Saarpfalz-Kreis, Markus Uhl. Sie würden unter anderem eine Gefahr für die Zukunft des Saarbrücke­r Flughafens darstellen. „Wir von der CDU bekennen uns zu regionalen Flughäfen, während die SPD Billigflüg­e und die Grünen Kurzstreck­en verbieten wollen“, sagte Uhl. Er wurde mit 96,3 Prozent auf Platz vier der Landeslist­e gewählt, direkt hinter Nadine Schön, der Vize-Vorsitzend­en der CDU/CSU -Bundestags­fraktion (Platz drei, 93,7 Prozent).

Peter Altmaier sicherte sich mit 94,9 Prozent der Stimmen

Listenplat­z zwei.

 ?? FOTO: OLIVER DIETZE ?? Annegret Kramp-Karrenbaue­r wurde mit 98,5 Prozent der Stimmen zur Spitzenkan­didatin für die Landeslist­e bei der Bundestags­wahl gewählt.
FOTO: OLIVER DIETZE Annegret Kramp-Karrenbaue­r wurde mit 98,5 Prozent der Stimmen zur Spitzenkan­didatin für die Landeslist­e bei der Bundestags­wahl gewählt.

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