30 Prozent der Stoffe in Gelben Tonnen gehören nicht hinein
KÖLN (dpa) So richtig bis ins letzte Detail kann wohl niemand sagen, was in die Gelbe Tonne gehört und was nicht. Immer wieder landen dort Dinge, die nicht hineingehören. Aber es landen auch Wertstoffe im Restmüll statt in der Gelben Tonne.
Zwar geben rund 90 Prozent der Deutschen an, zu wissen, dass das richtige Trennen von Verpackungen und Restmüll eine wichtige Voraussetzung für das Recycling ist. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Doch im Schnitt sind 30 Prozent der gesammelten Materialien in der Gelben Tonne und im Gelben Sack falsch entsorgte Abfälle.
Doch nur korrekt getrennter Müll kann in großen Teilen wiederverwertet werden. Alle, was im Restmüll landet, wird hingegen verbrannt. Wer also richtig trennt, trägt zumindest ein wenig zum Einsparen wertvoller Ressourcen bei.
In die Gelbe Tonne gehören zum Beispiel sogenannte Leichtverpackungen, zum Beispiel Getränkekartons, Joghurtbecher, Konservendosen oder leere Zahnpastatuben. „Nicht ausspülen, aber restentleeren“, sagt Eva Katharina Hage, Nachhaltigkeitsexpertin bei der Verbraucherzentrale Berlin.
Die einzelnen Verpackungsbestandteile sollte man voneinander trennen. Joghurtbecher und Deckel pflückt man also vorher auseinander. „Die Sortieranlage kann das nicht voneinander trennen“, so Hage. Hat der Joghurtbecher eine Papierbanderole, kommt die noch mal extra in den Papierabfall. Um Platz zu sparen, sollte man Getränkekartons zusammenfalten. Joghurtbecher soll man aber nicht ineinanderstapeln.
Verpackungen aus Papier, Pappe, Karton oder Glas gehören nicht in die Gelbe Tonne, sondern werden extra entsorgt. Auch DVDs oder alte Videokassetten gehören nicht in die Gelbe Tonne. „Die sind ein Störfaktor und können sich in den Sortierbändern verheddern“, erklärt Eva Katharina Hage. Leider sei das den meisten nicht bekannt, sagt die Verbraucherschützerin. „Manche sagen auch, am Ende komme sowieso alles in eine Tonne. Das stimmt nicht. Es wird alles bestmöglich sortiert und weiterverwendet.“Was aber im
Restmüll landet, ist verloren.
Nach Angaben der Initiative „Mülltrennung wirkt“entstehen aus den recycelten Stoffen zum Beispiel Folien, Blumentöpfe oder Farbeimer. Dieses Recycling sei keine neue Idee. Noch heute seien rund drei Viertel des seit 1888 produzierten Aluminiums im Umlauf. Durch das Recycling wird zudem weniger CO2 in die Luft geblasen und Energie gespart. Auch die Transportwege für kostbare Rohstoffe aus anderen Ländern entfallen.
Berechnungen der Hochschule Magdeburg-Stendal zeigen laut Initiative, dass jede Tonne Recyclingkunststoff zwischen 1,5 und 3,2 Tonnen Treibhausgase vermeiden kann, wenn dieser statt vergleichbarer Neuware verwendet wird.