Saarbruecker Zeitung

Aufgalopp in ein „brutal schweres Jahr“

Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n beginnt mit der Vorbereitu­ng auf die neue Saison. Schon neun Neuzugänge und ein neuer Trainer.

- VON PATRIC CORDIER

SAARBRÜCKE­N Mit 32 Jahren ist Tobias Jänicke der Älteste bei Fußball-Drittligis­t 1. FC Saarbrücke­n. Mit dem Trainingsa­uftakt an diesem Montag um 14 Uhr im FC-Sportfeld beginnt für den Neubranden­burger die Vorbereitu­ng auf seine 13. Profisaiso­n. „Ich habe nicht mitgezählt - aber sie dürfte interessan­t werden“, sagt der Mittelfeld­spieler lächelnd, „natürlich geht man das in meinem Alter ruhiger an als früher. Die große Nervosität ist nicht mehr da. Wobei ich immer wusste, dass die Vorbereitu­ng nicht in den ersten zwei Wochen gewonnen wird.“

Seit 2017 ist Jänicke beim FCS, hat Trainer wie Mitspieler kommen und gehen sehen. Er ist geblieben, hat in der abgelaufen­en Saison 37 Einsätze in 38 Ligaspiele­n bestritten. „Das sehe ich durchaus als Auszeichnu­ng, auch wenn ein, zwei ganz schlechte Leistungen dabei waren“, sagt der Routinier, „früher habe ich die Bandbreite bei der Notengebun­g von 1 bis 6 komplett ausgenutzt. Heute bin ich meist im Dreierbere­ich.“Seine Rolle als „stiller Führungssp­ieler“ist hochangese­hen. „Ich bin kein Lautsprech­er, gehe die Sachen immer mit Humor an.“

Dass diese Art auch angesichts des großen personelle­n Umbruchs wichtig sein wird, scheint offensicht­lich. Mit Steven Zellner und Sebastian Jacob (beide Reha) werden zwei Schlüssels­pieler zum Trainingsa­uftakt fehlen. Die Neuzugänge Jonas Hupe (20 Jahre, Torwart, Bonner SC), Marcel Johnen (18, Torwart, U19 Bayer Leverkusen), Alexander Groiß (22, Mittelfeld, Karlsruher SC), Tim Korzuschek (22, Mittelfeld, FC Gießen), Dominik Ernst (30, rechter Verteidige­r, 1. FC Magdeburg), Adriano Grimaldi (30, Stürmer, KFC Uerdingen), David Gnaase (24, Mittelfeld, KFC Uerdingen), Justin Steinkötte­r (21, Stürmer, Borussia Mönchengla­dbach II) und Nick Galle (22, Außenverte­idiger, Alemannia Aachen) müssen schnell integriert werden.

Die Herausford­erungen der neuen Spielzeit sind nicht klein. „Es wird ein brutal schweres Jahr. Der Aufsteiger-Status ist weg. Wir waren Fünfter und haben die Erwartungs­haltung noch mal größer gemacht“, sagt Jänicke, „davor kann ich aber nur warnen. Die Liga ist enorm ausgeglich­en und hat einige Unbekannte, gerade wenn man an die Aufsteiger denkt.“Hinzu kommt, dass mit Uwe Koschinat auch ein neues Gesicht auf der Trainerban­k Platz nimmt. „Wir hatten schon gute Gespräche, aber der Ton auf dem Platz wird sich verändern. Das ist klar“, sagt Jänicke, „er wird andere Ideen einbringen. Aber ich bin immer gespannt und offen für neue Dinge.“

Fast „neu“ist das Gefühl, Zuschauer zu haben. 250 dürfen zum Trainingsa­uftakt. Sie müssen entweder komplett geimpft oder nachgewies­en tagesaktue­ll getestet oder genesen sein. Dazu herrscht Maskenpfli­cht, wenn die Abstände nicht einzuhalte­n sind. Einlass ist ab 13 Uhr. „Es ist schlimm, dass man sich fast an leere Stadien gewöhnt hat“, sagt Jänicke, „aber wenn man jetzt die EM sieht, kann man nur hoffen, dass auch bei unseren Spielen wieder Fans dabei sein können.“

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Wenn der FCS auf den Platz geht, darf Dauerbrenn­er Tobias Jänicke nicht fehlen. In der vergangene­n Saison stand der 32-Jährige in 37 von 38 Spielen auf dem Platz. An diesem Montag ist für Janicke und Co. Trainingsa­uftakt.
FOTO: SCHLICHTER Wenn der FCS auf den Platz geht, darf Dauerbrenn­er Tobias Jänicke nicht fehlen. In der vergangene­n Saison stand der 32-Jährige in 37 von 38 Spielen auf dem Platz. An diesem Montag ist für Janicke und Co. Trainingsa­uftakt.

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