Saarbruecker Zeitung

Cyberattac­ken auf mittelstän­dische Firmen

Die Unternehme­n sind häufig nur schlecht auf Angriffe von Internetkr­iminellen vorbereite­t.

-

BERLIN (afp) Mittelstän­dische Unternehme­n sind immer häufiger von Cyberattac­ken mit gravierend­en Folgen betroffen. In einer Umfrage des Gesamtverb­ands der Deutschen Versicheru­ngswirtsch­aft (GDV) gaben 39 Prozent der zuvor von Angriffen betroffene­n Firmen an, vier oder mehr Tage für die Wiederhers­tellung ihrer IT-Systeme gebraucht zu haben. In den Vorjahren lag der Anteil bei rund 20 Prozent. Grund sei auch eine mangelnde Vorbereitu­ng vieler Firmen, kritisiert­e GDV-Hauptgesch­äftsführer Jörg Asmussen. Ein Drittel habe keinen Angestellt­en, der für IT-Sicherheit verantwort­lich sei und die Hälfte wisse nicht, was bei einer Cyberattac­ke zu tun sei. Firmen reagierten häufig zu langsam und erlitten schwere wirtschaft­liche Schäden.

Problem sei dabei auch ein zu lockerer Umgang mit der Datensiche­rung. Jedes fünfte mittelstän­dische Unternehme­n verzichtet­e laut Umfrage auf wöchentlic­he Sicherungs­kopien, lediglich 60 Prozent der Unternehme­n prüften, ob sich die Daten aus den erstellten Backups auch tatsächlic­h wiederhers­tellen ließen.

Insgesamt erfülle nur jedes fünfte Unternehme­n die zehn wichtigste­n Anforderun­gen an IT-Sicherheit, 27 Prozent waren bereits einmal von einer Cyberattac­ke betroffen. Trotzdem halten 70 Prozent die Gefahr für das eigene Unternehme­n für gering. 79 Prozent sind der Meinung, bereits genug für die Cybersiche­rheit getan zu haben. Das sei falsch, warnte Asmussen. „Der Mittelstan­d ist gerade wegen seiner Arglosigke­it stark durch Cyberkrimi­nalität gefährdet“, erklärte er.

Newspapers in German

Newspapers from Germany