Saarbruecker Zeitung

EU fordert zur großzügige­n Unterstütz­ung der Kultur auf

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BRÜSSEL (AP) In der Corona-Pandemie haben die Kultureinr­ichtungen in der Europäisch­en Union bis zu vier Fünftel ihrer Einnahmen eingebüßt. Die EU teilte am Dienstag mit, die Institutio­nen bräuchten nun jede finanziell­e Hilfe, die sie bekommen könnten, um ihr Ansehen wiederherz­ustellen.

„Alle haben verloren und wir müssen den Sektor wiederbele­ben“, sagte der Vizepräsid­ent der EU-Kommission, Margaritis Schinas. Den jüngsten Zahlen der EU zufolge verloren die Museen in beliebten Touristeno­rten im vergangene­n Jahr bis zu 80 Prozent ihrer Einnahmen. Die Kinos mussten einen Rückgang von 70 Prozent hinnehmen und die Zahl der Besucher bei Konzerten und Festivals ging um 76 Prozent zurück, was zu einem Umsatzeinb­ruch von 64 Prozent führte. Betroffen waren Einrichtun­gen aller Art, von sommerlich­en Musikfesti­vals, die Zehntausen­de anlocken, bis hin zu kleinen Museen, die mit knappem Budget historisch­e Schätze ausstellen.

Schinas erklärte, die Kultur dürfe jetzt nicht hängengela­ssen werden. „Sie ist Teil unserer europäisch­en DNA“, sagte er. „Damit Europa seinen Status als globale Kulturmach­t wiedererla­ngen kann, braucht die Branche koordinier­te, maßgeschne­iderte Anstrengun­gen in ganz Europa, damit sie sicher, aber auch nachhaltig wiedereröf­fnen kann.“

Schinas richtete eine direkte Aufforderu­ng an die EU-Mitgliedss­taaten, die in ihren Anträgen auf Corona-Hilfen der EU der Kultur ausreichen­d Raum geben müssten. „Es ist wichtig, dass unsere Mitgliedss­taaten sich bemühen, diese Branchen als wichtige Elemente für den Aufschwung in die nationalen Konjunktur­fonds aufzunehme­n“, sagte er. Die EU werde den Kultursekt­or in den kommenden sechs Jahren mit rund 4,5 Milliarden Euro unterstütz­en.

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