Saarbruecker Zeitung

„Wir freuen uns nicht über das Geld“

Wechsel von Jadon Sancho zu Manchester United ist quasi perfekt. Mindestens 85 Millionen Euro Ablöse.

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DORTMUND (sid) Jadon Sancho stahl Marco Rose bei Borussia Dortmund eindeutig die Show: Eine Minute vor Beginn der Vorstellun­gs-Pressekonf­erenz gab der BVB eine „grundsätzl­iche Einigung“über den Transfer des englischen Nationalsp­ielers für eine „fixe Transferen­tschädigun­g in Höhe von 85,0 Millionen“Euro zum englischen Rekordmeis­ter Manchester United bekannt. Der Wechsel, der sich in den letzten Tagen angebahnt hatte, ist damit fast über die Bühne.

„Es gibt eine grundsätzl­iche Einigung, aber es ist noch kein Vollzug“, betonte zwar BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, aber die Weichen für einen Wechsel sind gestellt, zumal die Westfalen ja das corona-bedingte Minus von 26,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr des Geschäftsj­ahres 2020/21 ausgleiche­n müssen.

United teilte mit, es gehe noch um „Vertragsin­halte und den Medizinche­ck“. Dieser werde im Anschluss an Sanchos EM-Teilnahme mit England stattfinde­n. Auch, wenn er bislang nur sechs Minuten für die Three Lions zum Einsatz kam, änderte das nichts daran, dass ManUnited den pfeilschne­llen Angreifer, der noch bis 2023 an die Borussia gebunden war, unbedingt unter Vertrag nehmen will. Und der Spieler wollte auch zurück auf die Insel und zum Club vom Old Trafford.

„Es war sein Wunsch, letztes Jahr hat es ja nicht geklappt“, meinte Watzke, „Jadon hat sich fantastisc­h verhalten, uns in der Rückrunde nach vorne gebracht. Wir freuen uns nicht über das Geld, sondern sind traurig, dass er weg ist.“So sei man dem Spieler entgegenko­mmen, der im Gegensatz zu einst Ousmane Dembélé (zum FC Barcelona) seinen Transfer nicht mit Drohgebärd­en erzwingen wollte.

Nun gilt es für die sportliche BVB-Führung mit Sportdirek­tor Michael Zorc und seinem designiert­en Nachfolger Sebastian Kehl, „Lösungen zu finden“( Watzke). Rose weiß, dass es schwierig ist, einen gleichwert­igen Ersatz für den pfeilschne­llen 21-Jährigen zu finden: „Wir werden keinen Jadon Sancho bekommen, aber wir suchen kreative Lösungen.“Laut einem Bericht der Bild wolle der BVB jetzt Nationalsp­ieler Marcel Halstenber­g verpflicht­en, man sei sich aber bei der Ablöse für den Linksverte­idiger noch nicht mit RB Leipzig einig.

Rose betonte derweil bei seiner Präsentati­on, dass er gerne mit Edin Terzic, der ursprüngli­ch als sein Assistent vorgesehen war, weiter zusammenge­arbeitet hätte. „Ich hätte ihn gerne als Co-Trainer gehabt. Ich akzeptiere und respektier­e aber seine Entscheidu­ng für die neue Aufgabe, um sich breiter aufzustell­en als Fußballfac­hmann“, sagte der ehemalige Trainer von Borussia Mönchengla­dbach. Terzic, der die Schwarz-Gelben zum DFB-Pokalsieg und in die Champions League geführt hatte, war Anfang der Woche zum Technische­n Direktor des BVB aufgestieg­en.

 ?? FOTO: KÜGELER/AFP ?? Jadon Sancho erzielte für Dortmund in 104 Bundesliga­spielen 38 Tore und bereitete 51 weitere vor. Jetzt wechselt er zu Manchester United.
FOTO: KÜGELER/AFP Jadon Sancho erzielte für Dortmund in 104 Bundesliga­spielen 38 Tore und bereitete 51 weitere vor. Jetzt wechselt er zu Manchester United.

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