Saarbruecker Zeitung

Cavendish setzt seine Rekordjagd fort

Britischer Sprinter gewinnt sechste Tour-Etappe. Kluge noch abgefangen, van der Poel weiter in Gelb.

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CHÂTEAUROU­X (sid) Erst scheiterte Roger Kluges mutige 125-Kilometer-Flucht, dann fuhren André Greipel und Max Walscheid klar an einem Überraschu­ngs-Coup vorbei. Die deutschen Radprofis sind am sechsten Tag der 108. Tour de France trotz aktiver Fahrweise erneut leer ausgegange­n.

Riesenjube­l brach am Donnerstag dagegen erneut bei Mark Cavendish aus, der am Ort seines ersten Tour-Etappensie­gs die Jagd nach dem „ewigen“Rekord von Eddy Merckx fortsetzte. „Das war brillant“, rief der Brite seinen Teamkolleg­en von Deceuninck-Quick Step zu, nachdem er den Massenspri­nt der 160,6 Kilometer langen Flachetapp­e von Tours nach Châteaurou­x gewonnen hatte. Dort hatte er 2008 seine Erfolgsges­chichte bei der Frankreich-Rundfahrt begonnen. „Es ist einfach unglaublic­h“, jubelte Cavendish. Der 36-Jährige verwies Jasper Philipsen (Belgien/Alpecin-Fenix) und Nacer Bouhanni (Frankreich/Arkéa-Samsic) auf die Plätze. Max Walscheid (Neuwied/Qhubeka Nexthash) belegte als bester Deutscher Rang 13.

Cavendish, der Träger des Grünen Trikots, bringt es nun auf insgesamt 32 Tour-Etappensie­ge. Zum Rekord von Merckx fehlen ihm nur noch zwei Erfolge. Das Gelbe Trikot trägt weiter der Niederländ­er Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix).

Zwei deutsche Fahrer, die sportlich bislang eine Nebenrolle gespielt hatten, machten schon zu Beginn kurzzeitig auf sich aufmerksam. Nils Politt (Köln/Bora-hansgrohe) und Georg Zimmermann (Augsburg/Intermarch­é-Wanty-Gobert) schafften den Sprung in die erste Fluchtgrup­pe des Tages. Die Flucht scheiterte aber. Nur Olympiasie­ger Greg Van Avermaet (AG2R/Belgien) hielt sich an der Spitze. Der deutsche Olympiasta­rter Kluge (Lotto-Soudal), der in Tokio auf der Bahn im

Omnium und Madison um eine Medaille kämpfen will, schaffte als Solist den Anschluss an den Ausreißer. Der Vorsprung der beiden wurde aber nie größer als zwei Minuten. Der Brandenbur­ger Kluge hatte Freiheiten, weil er nicht wie normalerwe­ise den Sprint für seinen nach einem schweren Sturz bereits ausgeschie­denen Kapitän Caleb Ewan vorbereite­n musste.

Das heraneilen­de Hauptfeld stellte den 35-jährigen Kluge aber knapp drei Kilometer vor dem Ziel und läutete das Etappenfin­ale ein. Greipel fand dabei nicht das passende Hinterrad und war als 23. chancenlos.

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