Slowene Mohoric gewinnt Mega-Etappe
Slowenischer Außenseiter überrascht beim längsten Tour-Teilstück seit 21 Jahren. Jetzt geht es in die Alpen.
Neben Primoz Roglic und Vorjahressieger Tadej Pogacar sorgte am Freitag ein weiterer Slowene bei der Tour de France für Aufsehen. Matej Mohoric gewann bei großer Hitze die längste Etappe seit 21 Jahren. Jetzt geht es in die Alpen.
LE CREUSOT (sid) Mathieu van der Poel hockte völlig ausgepumpt auf dem Bordstein und kippte Wasserflasche um Wasserflasche über seinen glühenden Schädel, als der schwer geschlagene Primoz Roglic wie ein Häuflein Elend über die Ziellinie rollte: Die längste Etappe seit 21 Jahren hat aus der Tour de France in der Hitze Zentralfrankreichs wieder eine Tour der Leiden gemacht.
Während van der Poel mit einem riesigen Kraftakt beim Außenseitersieg des Slowenen Matej Mohoric das Gelbe Trikot noch einmal behauptete, büßte dessen schwer sturzgezeichneter Landsmann Roglic am Freitag bereits alle Chancen auf den Gesamtsieg ein. Ohne einen Anflug von Schwäche untermauerte hingegen Titelverteidiger Tadej Pogacar seine Ambitionen auf den erneuten Tour-Triumph. „Viele Fahrer wollten in die Fluchtgruppe, es war ein bisschen wie im Krieg. Es war ein brutaler Tag“, sagte van der Poel nach immens fordernden 249,1 Kilometern und fünfeinhalb Stunden zwischen Vierzon und Le Creusot.
„Ich habe mir alle Etappen vor der Tour angeschaut und mich voll auf diese fokussiert. Das war eine gute Idee“, sagte Mohoric nach der Zieldurchfahrt am längsten Tag der Tour: „Ich musste mich sehr anstrengen und konnte es bis zum letzten Kilometer nicht glauben.“
Der Niederländer van der Poel war mit Mohoric und 27 weiteren Fahrern früh ausgerissen und kam 1:40 Minuten hinter dem Sieger als Vierter ins Ziel. Die großen Gesamtsieg-Anwärter lieferten sich im Hauptfeld am Tag vor der Alpen-Overtüre ein erstes kleines Kräftemessen. 15 Kilometer vor dem Ziel attackierte der Ecuadorianer Richard Carapaz (Ineos) und fuhr einige Sekunden Vorsprung auf Pogacar (UAE-Team Emirates) heraus, wurde aber wieder eingeholt. Der Giro-Sieger von 2019 könnte dennoch der größte Widersacher Pogacars in den nächsten Tagen werden. Die Gruppe hatte letztlich 5:15 Minuten Rückstand auf Mohoric, der mit 1:20 Minuten vor dem Belgier Jasper Stuyven siegte. Roglic verlor 9:04 Minuten auf Mohoric und fast vier auf Pogacar – bei schon 5:28 Minuten Rückstand auf seinen jungen Landsmann, der wiederum 3:43 Minuten hinter van der Poel liegt.
Im Rennen über die größte Tagesdistanz seit 2000 – damals hatte Erik Zabel in Troyes nach 254,5 Kilometern gesiegt – bildete sich nach rund 40 Kilometern eine 29 Mann starke Spitzengruppe, in der 18 von 23 Teams vertreten waren. Darunter war aber kein einziger deutscher Profi. Rund 80 Kilometer vor dem Ziel löste sich Mohoric mit dem Belgier Brent Van Moer aus der Spit
HC zengruppe und setzte am 635 Meter hohen Signal d‘Uchon (2. Kategorie) die entscheidende Attacke.
An der Spitze des Hauptfeldes kontrollierte Pogacars UAE-Team lange das Tempo, ohne aber in letzter Konsequenz der Fluchtgruppe nachzujagen. Pogacar wusste, dass kein Ausreißer ihm nachhaltig im Kampf um den Tour-Sieg gefährlich werden kann, auch van der Poel wird in den
Von Oyonnax nach Le Grand-Bornand: 150,8 km
Alpen nicht mehr mithalten können. „Es ist unrealistisch, das Trikot in den Bergen erfolgreich zu verteidigen“, weiß van der Poel. An diesem Samstag ist dies auf der mittelschweren Etappe, bei der gleich drei Anstiege der ersten Kategorie erklommen werden müssen, bevor es hinunter zum Ziel in den Wintersport-Ort Le Grand-Bornand geht, vielleicht sogar noch möglich. Spätestens aber bei der ersten Bergankunft dieser Tour am Sonntag in Tignes dürfte Pogacar zum Angriff auf Gelb blasen.
Da bei dieser Tour insgesamt nur drei Etappen auf einem Pass enden werden, müssen die starken Kletterer hier ihre Chance suchen. Diesmal passt auch die Wettervorhersage. Vor zwei Jahren wurde die Etappe nach Tignes wegen eines Erdrutsches nach einem Unwetter abgebrochen. der, der mit Ehefrau Ellen und den beiden Kindern an die Adriaküste gereist ist. Doch auf den meisten Sitzen werden Kroaten beim Halbfinale am Samstag (16 Uhr/kostenfrei bei MagentaSport) Lärm machen.
Es ist die nächste knifflige Aufgabe für die deutsche Mannschaft, die gegen Mexiko (82:76) und Russland (69:67) keinen Glanz verbreitete, aber ihren Job erledigte. Die Chance ist groß, das Ticket nach Tokio winkt, doch der Druck ist es eben auch. Zwar enttäuschten die Kroaten in der Vorrunde gegen Brasilien (67:94) und quälten sich im direkten Duell um den Halbfinalplatz zum Sieg über Tunesien (75:70).
„Kroatien wird jeden Tag besser spielen. Wir haben sehr viel Respekt vor ihnen, alle Spieler sind sehr erfahren“, sagt Rödl und hob einen Profi besonders hervor. „Mit Bogdanovic haben sie einen der Superstars des Turniers. Er ist sehr schwierig zu kontrollieren.“Bojan Bogdanovic spielt in der US-Profiliga NBA für Utah Jazz. Mit dem Team aus Salt Lake City scheiterte der 32-Jährige erst im Playoff-Viertelfinale und schloss sich danach dem kroatischen Nationalteam an. „Es wird echt hart“, sagt Routinier Niels Giffey, den es von Meister Alba Berlin zu Zalgiris Kaunas nach Litauen zieht: „Aber es ist nicht unmöglich für uns.“