Zurück in die 80er und rein in den Roheisenkanal
Im Weltkulturerbe Völklinger Hütte wird an diesem Wochenende an einen geschichtsträchtigen Tag erinnert.
Da ich Fußball für vollkommen überbewertet halte, musste ich am Freitag, als es darum ging, was in dieser Kolumne erwähnenswert sein könnte, feststellen: Diese Woche war ziemlich langweilig. Doch dann kam die E-Mail von Armin Leidinger aus dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Es ging darin um den 4. Juli 1986. Dieses Datum, heißt es in der Nachricht, wird Manfred Baumgärtner nie vergessen. An diesem Tag arbeitet er zum letzten Mal im Hochofenleitstand der Völklinger Hütte. An diesem Tag sei das so gelaufen: „Um 12.30 Uhr kommt die Order, den allerletzten Hochofen des Eisenwerks abzuschalten, er legt den entscheidenden Schalter um. Mit einem Handgriff gehen mehr als 100 Jahre Industriegeschichte zu Ende.“
An diesem Sonntag, also 35 Jahre später, steht Manfred Baumgärtner wieder um Punkt 12.30
Uhr auf dem Hüttengelände. Diesmal, um Besucherinnen und Besuchern zu zeigen, wo er gearbeitet hat und wie das damals war. Seine Führung ist Teil eines „Jubiläumsprogramms“, das das Weltkulturerbe für diesen Sonntag organisiert hat. Und wenn man schonmal zurück in die 80er reist, dann richtig: Wer am Sonntag seine Rollschuhe (und die negative Testbescheinigung oder den Nachweis der vollständigen Impfung) mitbringt, erhält freien Eintritt und darf von 15 bis 17 Uhr im Roheisenkanal der Völklinger Hütte zur Musik der 80er Jahre Rollschuh fahren.
Aber Vorsicht: Wer die Rollschuhe zuletzt in den 80ern anhatte, für den könnte diese Woche auf Rädern im Roheisenkanal übel enden. Aber es müssen ja keine Rollschuhe und kein Fußball sein, wenn man so eine Woche spannend beenden will.
Für alle öffentlichen Führungen am Sonntag, 4. Juli, ist eine Anmeldung beim Besucherservice des Weltkulturerbes unter Tel. (0 68 98) 9 10 01 00 erforderlich.