Warholm löscht Uralt-Weltrekord aus
Norwegischer Leichtathlet verbessert 29 Jahre alte Bestmarke über 400 Meter Hürden.
OSLO (sid) Weltmeister Karsten Warholm brüllte vor dem Start zu einem denkwürdigen Rennen seine ganze Anspannung heraus. Allen im altehrwürdigen Bislett-Stadion war klar: Der Norweger hat Großes vor. Und sie wurden nicht enttäuscht. In 46,70 Sekunden löschte der 25-Jährige in einem famosen Rennen vor Heimpublikum in Oslo den 29 Jahre alten 400-Meter-Hürden-Weltrekord des US-Amerikaner Kevin Young (46,78). „Es war einfach ein perfekter Moment“, sagte der strahlende Sieger, „alle haben über diesen Weltrekord gesprochen, er war älter als ich. Ich wusste, in mir steckt eine schnelle Zeit. Aber du weißt nie, wann der Moment kommt.“
Er kam am Donnerstagabend. Der Coup von Oslo soll für Warholm aber nur die Ouvertüre sein für das ganz große Konzert, das Warholm am 3. August um 12.20 Uhr Ortszeit in Tokio geben will. Dann beginnt das Finale über 400 Meter Hürden. Die Vorfreude ist groß, Warholms Selbstbewusstsein auch. „Ich denke, es ist mehr im Tank“, sagte der Skandinavier als Warnung an die Konkurrenz, „vielleicht braucht es einen weiteren Weltrekord, um Olympia-Gold zu gewinnen. Es gibt so viele großartig schnelle Konkurrenten. Ich freue mich auf ein großes Rennen.“
In Oslo tankte auch Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo Selbstvertrauen. Die 27-Jährige von der LG Kurpfalz scheiterte zwar an der 7-Meter-Marke, lieferte aber ordentliche 6,86 Meter ab.
„Ich komme den sieben Metern näher und bin sicher, sie werden kommen.“Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong vom LAZ Zweibrücken kam auf eher mäßige 62,62 Meter. Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis holte sich mit 6,01Metern souverän den Sieg. Der Schwede scheiterte dann drei Mal am Weltrekord von 6,19 Meter.