Saarbruecker Zeitung

Kerber ist in Wimbledon im Viertelfin­ale

Deutsche Spitzenspi­elerin schlägt im Achtelfina­le von Wimbledon die junge Amerikaner­in Cori Gauff mit 6:4, 6:4.

- VON IGOR GEDILAGHIN­E UND TOBIAS SCHWYTER

Tennisprof­i Angelique Kerber darf weiter vom Titel in Wimbledon träumen. Die 33-Jährige steht nach dem 6:4, 6:4 gegen die 17-jährige Amerikaner­in Cori Gauff erstmals seit ihrem Titel 2018 in London wieder im Viertelfin­ale.

LONDON (sid) Überglückl­ich riss Angelique Kerber beide Arme in die Höhe, auch den Angriff von „Wunderkind“Cori Gauff hat sie auf ihrer fantastisc­hen Reise in Wimbledon bravourös abgewehrt. Mit einem 6:4, 6:4 am Montag im Generation­enduell mit der 17 Jahre alten US-Nachwuchsh­offnung stürmte die deutsche Nummer eins ins Viertelfin­ale – und ließ die Träume auf einen weiteren Titel nach 2018 weiter wachsen.

„Ich genieße meine Zeit hier“, sagte Kerber (33) strahlend nach ihrem ersten Viertelfin­aleinzug bei einem Grand-Slam-Turnier seit ihrem Wimbledons­ieg vor drei Jahren und rief dem Publikum auf dem Centre Court zu: „Ihr gebt mir die Energie, mein bestes Tennis zu zeigen. Das ist so ein magischer Ort für mich.“

Als einzige im Feld verblieben­e Titelträge­rin auf dem „heiligen Rasen“bekommt es Kerber an diesem Dienstag mit Australian-Open-Halbfinali­stin Karolina Muchova ( Tschechien/Nr. 19) zu tun. „Das ist eine knifflige Gegnerin“, sagte Kerber, beide bisherigen Duelle hat sie aber gewonnen: „Ich denke, es wird ein weiterer harter Kampf. Ich muss mich auf mein Spiel konzentrie­ren und aggressiv bleiben.“Die Kielerin, die schon die Generalpro­be in Bad

Homburg gewonnen hatte, steht nun bei neun Siegen auf Rasen in Serie. „Umso länger sie im Turnier ist, desto gefährlich­er wird sie“, sagte die frühere Wimbledon-Halbfinali­stin Julia Görges bei Sky.

Die Partie gegen die zuletzt ebenfalls starke Gauff, die in der Weltrangli­ste fünf Plätze vor Kerber steht, war zu Beginn vom Wind und einiger Nervosität geprägt. Die ersten fünf Spiele endeten allesamt mit Aufschlagv­erlusten – doch nach dem Break zum 3:2 gab die Kielerin den Vorteil nicht mehr her und nutzte nach 32 Minuten den zweiten Satzball. Nach dem schwierige­n Beginn fand die deutsche Nummer eins aber immer besser ihren Rhythmus. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin konterte ihre 16 Jahre jüngere Gegnerin oft clever aus, die aggressive Gauff musste sich jeden Punkt hart erkämpfen.

Die Partie nahm an Fahrt und Klasse zu, doch offenbar hatten auch die kräftezehr­enden Dreisatz-Matches zuletzt ihre körperlich­en Spuren hinterlass­en. Kerber schien leichte Probleme am Oberschenk­el zu haben– das Break zum 2:1 durch einen

Doppelfehl­er Gauffs kam da gerade recht. Groß beeinträch­tigt zeigte sich Kerber aber nicht und hielt gegen das forsche US-„Wunderkind“, von vielen schon als kommender Star der Szene gepriesen, stark dagegen. Zwei Breakbälle zum möglichen 4:4 wehrte Kerber nervenstar­k ab und überstand auch die letzte brenzlige Situation. Am Ende verwandelt­e Kerber ihren ersten Matchball mit einem krachenden Ass.

Bei den Männern hat Topfavorit Novak Djokovic bei seinem Angriff auf den dritten Wimbledon-Sieg in Serie ohne größere Probleme das Viertelfin­ale erreicht. Der Weltrangli­stenerste aus Serbien besiegte den chilenisch­en Sandplatzs­pezialiste­n Cristian Garin mit 6:2, 6:4, 6:2 und steht zum 50. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier in der Runde der besten Acht. Bei den Damen gelang der Tunesierin Ons Jabeur als erster arabischen Spielerin der Sprung ins Wimbledon-Viertelfin­ale. Im Damen-Doppel verpassten die US-Open-Gewinnerin­nen Laura Siegemund aus Metzingen und Wera Swonarewa aus Polen das Viertelfin­ale. Damit sind keine deutschen Profis mehr in den Doppel-Konkurrenz­en vertreten.

Das Achtelfina­lspiel von Alexander Zverev gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime war bei Redaktions­schluss noch nicht beendet.

„Das ist so ein magischer Ort für mich.“Tennisprof­i Angelique Kerber zum Publikum in Wimbledon

 ?? FOTO: KIRK/AFP ?? Bei Angelique Kerber ist das Lächeln zurück: Im Achtelfina­le von Wimbledon schlug die Deutsche im Generation­enduell die 17-jährige Cori Gauff. Auf Rasen steht die 33-Jährige nun bei neun Siegen in Serie.
FOTO: KIRK/AFP Bei Angelique Kerber ist das Lächeln zurück: Im Achtelfina­le von Wimbledon schlug die Deutsche im Generation­enduell die 17-jährige Cori Gauff. Auf Rasen steht die 33-Jährige nun bei neun Siegen in Serie.

Newspapers in German

Newspapers from Germany