Saarbruecker Zeitung

Kosten für Umweltschä­den tragen häufig die Steuerzahl­er

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BRÜSSEL (dpa) Steuerzahl­er müssen laut Europäisch­em Rechnungsh­of in vielen Fällen statt der eigentlich­en Verursache­r für Umweltvers­chmutzung aufkommen. Und das, obwohl in der EU eigentlich das sogenannte Verursache­rprinzip gelte, kritisiert­en die Prüfer in einem am Montag veröffentl­ichten Bericht.

Dieser konzentrie­rte sich vor allem auf die Bereiche Industrie, Abwasser, Abfall und Boden. Es wird geschätzt, dass sich die Schäden durch Kosten und entgangene Vorteile auf 55 Milliarden Euro pro Jahr summieren, weil Anforderun­gen des EU-Umweltrech­ts immer wieder nicht eingehalte­n werden.

Im Bereich des Abwassers wird etwa kritisiert, dass kommerziel­le

Bereiche wie Land- und Forstwirts­chaft für knapp 60 Prozent und die Energiever­sorgung für knapp 20 Prozent des Wasserverb­rauchs verantwort­lich seien. Dabei trügen private Haushalte in der EU gewöhnlich den größten Teil der Kosten für Wasservers­orgung und Abwasseren­tsorgung, obwohl sie nur zehn Prozent des Wassers verbraucht­en.

Bei der Bodenversc­hmutzung besteht laut Bericht ein erhöhtes Risiko, dass die Verursache­r nicht mehr ermittelt werden können oder insolvent sind, weil die Verunreini­gung vor längerer Zeit stattgefun­den hat. Mehr als 42 Prozent der Sanierungs­maßnahmen für verschmutz­te Böden werden den Angaben zufolge aus öffentlich­en Mitteln finanziert.

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