Bergbau-Betroffene warnen vor Flutung
Die IGAB sieht noch immer erhebliche Risiken für die Bürger. Deshalb müsse der von der RAG geplante Grubenwasseranstieg in ehemaligen Bergwerken im Saarland verhindert werden.
SAARLOUIS Die Interessenvertretung der Bergbaubetroffenen im Saarland (IGAB) hat angesichts der offenbar näher rückenden Entscheidung über die umstrittene Teilflutung ehemaliger Bergwerke im Saarland erneut vor den Risiken gewarnt. So habe etwa der Landesgutachter Professor Jürgen Wagner eine Trinkwasser-Gefährdung nicht gänzlich ausgeschlossen. Auch könnten nach Auffassung der IGAB Hebungen und Senkungen des Erdbodens stärker ausfallen als von Gutachtern bislang prognostiziert. Bergschäden müssten jedoch unbedingt verhindert werden. Zudem befürchten die Bergbaubetroffenen Vernässungen und „unabsehhbare Ausgasungen von Methan und Radon“.
Die IGAB erinnerte in diesem Zusammenhang an die Worte des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU), der im März 2018 im Landtag zugesagt hatte, dass wenn „eine Gefahr für Leib und Leben, eine Gefahr für die Umwelt und für die Qualität des Trinkwassers oder eine Schädigung von Häusern und sonstigen Gebäuden nicht zuverlässig ausgeschlossen werden kann (...), die beantragte Flutung nicht genehmigt“. Ein IGAB-Vertreter erklärte: „Wir appellieren an die Verantwortlichen in der Regierung, diesem Antrag der RAG nicht zuzustimmen.“
Der Bergbaukonzern RAG hat eine Teilflutung der ehemaligen Gruben im Saarland auf minus 320 Meter beantragt (wir berichteten). Dazu wurden bislang insgesamt 13 Gutachten erstellt. Über die Genehmigung der Teilflutung entscheiden das dem Wirtschaftsministerium unterstellte Oberbergamt im Einvernehmen mit dem Umweltministerium, das für die wasserrechtliche Seite zuständig ist. Die IGAB hat mehr als 8000 Einwendungen gegen die Flutungspläne eingereicht.