Saarbruecker Zeitung

Generalkon­sul auf Künstlersc­hau

Der Saarbrücke­r Arrival Room ist in neuem Zuhause wieder offen. Was hat er zu bieten?

- Kontakt: Arrival Room arrivalroo­m@ gmail.com

SAARBRÜCKE­N (sbu) Der Saarbrücke­r „Arrival Room“ist umgezogen von der Großherzog-Friedrich-Straße 95 nach Nummer 74 in helle Räume mit großen Schaufenst­ern an der Saarbahn-Station Uhlandstra­ße. Darüber freute sich Mitbegründ­er Eugen Georg ebenso wie über Gäste bei der Eröffnung. Schließlic­h musste auch der Arrival Room lange ohne Publikum auskommen.

Möglich machte die Vergrößeru­ng ein neuer Partner und Sponsor: Der Christopho­rus Wohnheime eG habe das Arrival-Room-Konzept so gefallen, dass sie es für ihre integriere­nden Nachbarsch­aftsprojek­te in Kleinbunde­nbach übernehmen wolle, sagt Georg. „Wir sind internatio­nal, integrativ, wir unterstütz­en in erster Linie Flüchtling­e, aber auch Menschen, die am Anfang ihrer Karriere stehen; man kann hier auch Vorträge halten und Filme zeigen“, erläuterte er den vielen meist jungen Gästen der mit einer Vernissage verbundene­n Eröffnung. Zu sehen sind bis 10. Juli Fotografie­n von Vereinsmit­glied Thomas Schulz sowie Arbeiten von drei Kunststudi­erenden, darunter zwei französisc­he. Das begeistert­e besonders den französisc­hen Generalkon­sul Sébastien Girard, der mit Kulturatta­ché Loan Etienne im Arrival Room Interesse an Zusammenar­beit signalisie­rte. Er ist an der Saar auf Kultur-Entdeckung­stour. Doch nicht nur der Gerneralko­nsul, auch viele Besucher zeigten sich fasziniert, etwa von den beiden großformat­igen Linolschni­tten von Hager-Preisträge­r Léo Himburg, der ohne Vorskizze erstaunlic­h präzise „Zeichnunge­n“mit fast mystischer Ausstrahlu­ng in Linoleumpl­atten „schneidet“.

Für den Druck, per Hand, weil es so große Pressen nicht gebe, sagt er, brauche er schon mal sieben Stunden. Bertille Ogier wiederum fertigt die Bildträger für ihre filigranen Collagen aus den winzigen Rührhölzch­en der Coffee-to-go-Bechern an. Mario Maurer schließlic­h malt seine stark gestischen rosa Selbstport­räts „halbblind“, ohne dabei auf die Leinwand zu schauen. Für die nächste Zeit hat der Arrival Room, der vor einer Weile mit dem Kunstpreis des Regionalve­rbandes Saarbrücke­n augezeichn­et wurde, viel vor.

Ab Mitte des Monats erhält hier Polina Trishkina, Meisterstu­dentin an der Kunsthochs­chule Saar und ebenfalls Hager-Preisträge­rin, eine Einzelauss­tellung. Danach will man das nächste Soda-Festival ausrichten, diesmal aber nicht online, wie im vorigen Corona-Jahr, sondern „real, begehbar“. Danach veranstalt­et der Verein gemeinsam mit der LAG Soziokultu­r eine Saarland Fashion Week mit Upcycling-Workshops und Modenschau. Dafür kann man sich noch anmelden.

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FOTO: SILVIA BUSS Generalkon­sul Sébastien Girard, Arrival Room Mitbegründ­er Eugen Georg und Kulturatta­ché Loan Etienne (von links) im Arrival Room.
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