Saarbruecker Zeitung

Spielstark­e Spanier setzen auf offensives System

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LONDON (dpa/sid) Vor dem ersten EM-Halbfinale gegen Italien an diesem Dienstag (21 Uhr/ARD und Magenta TV) vor 60 000 Fans im Londoner Wembley-Stadion sind Trainer Luis Enrique und seine „Vendetta“in den spanischen Gazetten das beherrsche­nde Thema. Endlich solle der heutige Nationaltr­ainer Vergeltung üben für den 9. Juli 1994. Damals im WM-Viertelfin­ale hatte ihm der Italiener Mauro Tassotti im Zweikampf das Nasenbein gebrochen, aber ein Elfmeterpf­iff war ausgeblieb­en. Folglich verlor Spanien 1:2.

Die spanischen Ballkünstl­er, die holprig in die EM gestartet waren, sind mit bisher zwölf Toren aus dem Spiel das offensivst­ärkste EM-Team – und das mit dem meisten Ballbesitz. Sie müssen einen Weg finden, an der bisher starken italienisc­hen Defensive vorbeizuko­mmen. Enrique ist das absolut zuzutrauen. Der 51 Jahre alte Taktiker lässt im offensiven 4-3-3-System spielen, im Halbfinale könnte der Leipziger Dani Olmo in die Startelf zurückkehr­en. Zur Schlüsself­igur wurde neben Kapitän Sergio Busquets Teenager Pedri, der mit 18 Jahren jüngste Spanier im Kader mit einem Talent, das beim FC Barcelona schon an die ganz Großen erinnert. „Luis Enrique, der Anführer, der eine Mannschaft aus dem Nichts erschaffen hat“, schrieb die Zeitung „Sport“.

Bei der Spielweise sind sich beide Mannschaft­en, die bei vergangene­n WM- und EM-Turnieren schon schmerzhaf­te Duelle mit dem aktuellen Gegner erlebt haben, keinesfall­s unähnlich. Beide pflügen ohne echten Superstar geschlosse­n durch das Turnier. Dani Olmo betonte: „Dass die Mannschaft so vereint ist und alle in dieselbe Richtung gehen, hat uns sehr geholfen.“

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