Saarbruecker Zeitung

Pogacar verteidigt Titel bei der Tour de France

Der erst 22-jährige Slowene dominierte die Tour de France drei Wochen lang und jubelte im Ziel in Paris.

- VON MORITZ LÖHR UND LARS WEISKE

Tadej Pogacar hat seinen Titel bei der Tour de France verteidigt. Der junge Slowene erreichte am Sonntag das Ziel der dreiwöchig­en Rundfahrt im Gelben Trikot und kürte sich zum jüngsten Zweifach-Champion der Tour-Geschichte.

PARIS (sid) Tadej Pogacar erfüllte im Gelben Trikot sogar Autogrammw­ünsche der Kollegen, Mark Cavendish ärgerte sich über den verpassten alleinigen Etappenrek­ord: Mit einem historisch­en Gesamtsieg und vielen Emotionen ist die 108. Tour de France am Sonntagabe­nd spektakulä­r zu Ende gegangen.

Bevor Pogacar als jüngster Zweifach-Champion der Tour-Geschichte auf dem Podium in der Pariser Abendsonne alle überstrahl­te, rasten die Sprinter ein letztes Mal ins Rampenlich­t. Dabei verpasste Ca

„Es ist unglaublic­h. Ich habe mir das nicht erträumt.“Radprofi Tadej Pogacar nach seinem zweiten Tour-de-France-Gesamtsieg in Serie

vendish Denkwürdig­es. Der Brite vom Team Deceuninck-Quick Step wurde hinter den Belgiern Wout Van Aert als Tagessiege­r ( Jumbo-Visma) und Jasper Philipsen (Alpecin-Fenix) Dritter. Mit einem Sieg wäre „Cav“zum alleinigen Rekord-Etappensie­ger aufgestieg­en. Den Bestwert teilt er sich nun weiter mit Belgiens Rad-Ikone Eddy Merckx (beide 34 Siege). Der 39-jährige André Greipel (Israel Start-up Nation) beendete seine Tour-Laufbahn mit einem starken fünften Platz.

Pogacar rollte dahinter locker und als verdienter Gesamtsieg­er über die Ziellinie. „Ich bin glücklich mit diesem Moment, genieße das und hoffe, das bleibt alles so“, sagte er.

Der Jungstar des Teams UAE Emirates attackiert­e in den Alpen, überwand eine minimale Schwäche am Mont Ventoux und ließ in der Hitze der Pyrenäen nichts mehr anbrennen. Zudem blieb Pogacar – anders als seine im Vorfeld hoch gehandelte­n Rivalen Geraint Thomas und Primoz Roglic – von schweren Stürzen verschont.

„Es ist unglaublic­h. Ich habe mir das nicht erträumt“, sagte Pogacar vor seiner „Tour d‘Honneur“in Frankreich­s Hauptstadt. Das Maillot jaune wurde dabei traditione­ll nicht mehr attackiert. Pogacar posierte erst mit seinen Teamkolleg­en für die Kameras, dann fuhr er an der Seite der weiteren slowenisch­en Fahrer. Dabei hielten Pogacar sowie der zweimalige Etappensie­ger Matej Mohoric die Startnumme­r „11“des in den Alpen ausgestieg­enen Roglic in die Höhe.

Im vorentsche­idenden Einzelzeit­fahren am Samstag war Pogacars Gesamtsieg nicht mehr in Gefahr geraten. Dem Radsport-Wunderkind genügte auf den 30,8 Kilometern nach Saint-Émilion eine Fahrt ohne volles Risiko. Pogacar wurde beim Tageserfol­g von Allrounder Van Aert, der auch die Bergetappe am Mont Ventoux gewonnen hatte, Achter und verteidigt­e seinen Vorsprung damit ohne Mühe.

Den Erfolg kostete Pogacar nach drei Wochen strenger Tour-Diät mit einer Portion Fastfood aus. In einem Schnellres­taurant orderte er zahlreiche Pommes, Burger und Getränke. Pogacar teilte sich einen Tisch mit seiner Freundin Urska Zigart, die in Paris auch seinen Auftritt auf dem Podium verfolgte, das der junge Däne Vingegaard ( Jumbo-Visma/+5:20) und Richard Carapaz (Ineos/+7:03) aus Ecuador komplettie­rten.

Den Gang auf das Podest hatte sich auch Cavendish mit seinem zweiten Gewinn des Grünen Trikots verdient. Dass er am alleinigen Etappenrek­ord vorbeirast­e, änderte nichts an einer für ihn erfolgreic­hen Großen Schleife. Cavendish kam auf insgesamt vier Etappensie­ge.

Am Sonntag geschah auf den letzten der insgesamt 3414,4 Tour-Kilometer zunächst wenig. Als die verblieben­en 147 Fahrer Paris erreichten, war das Rennen um den Sprintsieg eröffnet. Auf dem abschließe­nden Rundkurs parierten die Sprinterte­ams zunächst vereinzelt­e Ausreißerv­ersuche, ehe es zum erwarteten Massenspri­nt kam.

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FOTO: COLE/AP Glückselig im Gelben Trikot: Bei der Einfahrt ins Ziel der letzten Etappe am Sonntagabe­nd reißt Tour-Sieger Tadej Pogacar die Arme hoch.

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