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Die Saar-Universität hat einen neuen Bachelorstudiengang eingerichtet, der sich an staatlich geprüfte Diätassistenten richtet. Noch bis zum 31. Juli kann man sich bewerben. Was der neue Studiengang „Ernährungsmedizin und Diätetik“bereit hält.
SAARBRÜCKENBei dem neuen additiven Bachelorstudiengang „Ernährungsmedizin und Diätetik“geht es neben Ernährungsmedizin und Diätetik auch um Betriebswirtschaftslehre und wissenschaftliches Arbeiten – in Nähe zu den Kliniken. Die Vorlesungen finden in den Hörsälen der Universitätsmedizin statt. „Die Interessenten studieren im Krankenhaus“, sagt Studiengangsleiter Professor Frank Lammert.
Wann beginnt der Studiengang
Das Studium beginnt zum Wintersemester eines jeden Jahres, zunächst stehen 20 Studienplätze zur Verfügung. Für das kommende Wintersemester können sich Interessierte noch bis zum 31. Juli bewerben. Der Studiengang wurde in Rekordzeit eingerichtet, Bewerbungen liegen bereits vor. Laut Studiengangsleiter Professor Frank Lammert werden für den Start zwölf bis 20 Studierende anvisiert.
Wer kann sich einschreiben Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Ausbildung als staatlich geprüfte/r Diätassistent/in, die allgemeine Hochschulreife oder Berufserfahrung und eine Fachhochschulreife. Zwischen dem Ausbildungsanschluss und dem Beginn dieses Studiums können durchaus mehrere Jahre liegen. Die Berufsbildung ist eine Säule, wobei die Ausbildung als die ersten drei Semester anerkannt werden, die Studentinnen und Studenten steigen dann direkt in ein viertes Semester ein. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester in Vollzeit, Teilzeit ist möglich.
Was wird vermittelt
Während in der Ausbildung zum Diätassistenten Grundlagen der Ernährung und angewandter Diätetik vermittelt werden, werden im Studium Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt, aber auch Forschungsmethodik, Gesundheitsökonomie, Qualitätsmanagement, ethische Grundlagen (etwa bei künstlicher Ernährung). Diskutiert werde im Studium auch, wie die Ernährung in Krankheitsphasen einbezogen und gestaltet werden kann. Zudem sollen die Absolventen für die Arbeit in Forschungsprojekten fit gemacht werden. Inhaltliche Schwerpunkte sind auch Fettleibigkeit und Essstörungen, internistische und pädiatrische Krankheiten, angeborene Stoffwechselerkrankungen sowie verschiedene Formen der Ernährungstherapie, die vor allem im Klinikalltag eine große Rolle spielen. Auch Pharmakologie, Ernährungsmedizin und berufsethische Kenntnisse werden im Studium vermittelt. In fachübergreifenden Lehrveranstaltungen werden zudem die Bereiche Gesundheitswissenschaften, Betriebswirtschaft sowie Arbeits-, Umwelt-, Sozial- und Präventionsmedizin intensiv behandelt.
Was ist das Besondere an dem Studiengang
„Staatliche geprüfte Diätassistenten dürfen bereits direkt nach abgeschlossener Berufsausbildung ernährungstherapeutisch tätig werden, etwa bei Stoffwechselerkrankungen, was wiederum die Ernährungswissenschaftler von einer Universität nicht dürfen“, sagt Lammert. Die Lehrveranstaltungen finden an der Medizinischen Fakultät der Universität auf dem Campus in Homburg statt. Damit haben Studierende auch die Möglichkeit, als
Werkstudenten in der klinischen Ernährungstherapie zu arbeiten. „Es gibt bisher kein Angebot an einer medizinischen Universität“, sagt Lammert und führt aus, „das ist die Stärke in Homburg, weil wir dort interprofessionell Medizin, Zahnmedizin und Diätetik und Ernährungsmedizin anbieten können.“Damit folge der Studiengang dem Ansatz der Akademisierung und Verbesserung von Gesundheitsberufen.
Kann ein besonderer Schwerpunkt gewählt werden
Ja. Zum Ende des Studiums ist eine fachliche Spezialisierung möglich. Dabei können die Studierenden unter folgenden Schwerpunkten wählen: „Coaching, Supervision und
Beratung“, „Führung im Gesundheitswesen“, „Public Heath Nutrition“sowie „Lebensmittelrecht und Verbraucherschutz“.
Gibt es einen praktischen Anteil
Die Modulelemente enthalten nach Auskunft von Lammert immer praktische Übungen. Dadurch, dass das diätetische Kochen bereits im Rahmen der Ausbildung angesagt ist, tritt es im Studium zurück. „Im Fokus stehen stattdessen der Erwerb von fundiertem medizinischem Wissen sowie und spezifischen diätetischen Kompetenzen sowie ernährungstherapeutische Beratungsgespräche und Übungen in Kooperation mit den Kliniken“, sagt Lammert.
Welche Perspektiven gibt es nach dem Abschluss
Absolventinnen und Absolventen können mehr Verantwortung für Ernährung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder bei Verbänden übernehmen. Sie können in ambulanten und stationären Versorgungszentren und Gesundheitseinrichtungen wirken, wo sie in klinischen Ernährungsteams arbeiten oder die Leitung der ernährungstherapeutischen Abteilung übernehmen. Ein Tätigkeitsspektrum bieten auch Organisationen und Einrichtungen der Gesundheitswirtschaft, Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, Ministerien, Patienten- und Verbraucherverbände. Auch Lehrtätigkeiten in der Berufs-, Fort- und Weiterbildung sind möglich. Das Studium eröffnet zudem das Spektrum von Forschung und Lehre an Universitäten, aber auch an anderen Einrichtungen – in der klinischen und epidemiologischen Ernährungsforschung. Auch eine Weiterqualifikation durch einen Master ist denkbar.
Weitere Informationen unter www. uni-saarland.de/studium (Angebot, Bachelor, Ernährungsmedizin)