Südafrika begeht nach Ausschreitungen Mandela-Tag
JOHANNESBURG (dpa) Südafrika hat nach tagelanger Gewalt in Teilen des Landes am Sonntag den „Mandela Day“in düsterer Stimmung begangen. Der Tag erinnert am Geburtstag des ersten schwarzen Präsidenten der Kap-Republik, Nelson Mandela, an dessen Versöhnungswerk nach Abschaffung der rassistischen Apartheid und wurde von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt.
Die Sicherheitslage gilt nach der Mobilisierung von 25 000 Soldaten als weitgehend stabilisiert, Aufräumarbeiten mit Freiwilligen begannen. In sozialen Medien wurde der soziale Zusammenhalt der Nation beschworen, die auch Präsident Cyril Ramaphosa in einer Fernseh-Rede betont hatte. Er sagte, eine nicht näher benannte zwölfköpfige Gruppe habe versucht, eine Art kollektiven Wahnsinn aus Plünderung und Gewalt zu schüren. Einer von ihnen sei festgenommen worden, nach den anderen werde gesucht. Ramaphosa hatte sogar von einem „Aufstand“gesprochen. Ziel der ungenannten Hintermänner sei eine Destabilisierung der Wirtschaft gewesen. Ihre Netzwerke seien noch nicht zerstört. Die Regierung sei auf Sabotageakte schlecht vorbereitet gewesen, gab er zu. In der Küstenprovinz KwaZulu-Natal sowie dem Ballungszentrum um Johannesburg und Pretoria (Gauteng-Provinz) kamen offiziellen Angaben zufolge 212 Menschen ums Leben. Mehr als 2550 wurden festgenommen. Die Proteste richteten sich zuerst dagegen, dass Ex-Präsident Jacob Zuma eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung der Justiz antreten musste.
Dieses Jahr erinnert der „Mandela Day“auch an die Verabschiedung der Landesverfassung vor 25 Jahren, die als einer der fortschrittlichsten der Welt gilt. Sie trat danach am 4. Februar 1997 in Kraft.